Galerie im Turm präsentiert Reinhold Adt
Künstler sammelt seit Jahren Einladungskarten und schafft daraus Bildermontagen
DONAUESCHINGEN (sz) - Die Galerie im Turm Donaueschingen präsentiert von Sonntag, 17. März bis 27. April eine Ausstellung mit Werken von Reinhold Adt: „Die größte Übersichtsausstellung, die es in Donaueschingen jemals gegeben hat“. Vernissage ist am Sonntag, 17. März, um 11.15 Uhr Die Einführung übernimmt Hannah Eckstein, Kunsthistorikerin und Leiterin der Sammlung Grässlin, St. Georgen.
Reinhold Adt ist einerseits bekennender Marxist; er liebt den überraschenden Witz von Groucho Marx, wenn dieser einem seiner Brüder mitteilt: „Der Müllmann ist da. Sag ihm, wir brauchen nichts!“Anderseits sammelt er seit vielen Jahren engagiert und exzessiv Einladungskarten für Kunstausstellungen, Kunstmuseumstüten, Hunderte von Objekten aus dem künstlerisch bedeutungsvollen Jahr 1967 und alle möglichen Zeitungsartikel, die er in Hängeregistraturen unter Rubriken wie „Aufhören“, „ignoranzbasiertes Selbstbewußtsein“, „Künstlerbeschimpfungen“oder „Künstlerseelsorge“ablegt.
In den daraus entstehenden öffentlichen Zitate- beziehungsweise Bildermontagen und großformatigen Diagrammen schafft Adt die Möglichkeit, Bilder und Sachverhalte zu vergleichen und gleichzeitig zu überblicken. Dabei macht er keinen Unterschied zwischen eigenen Werken und Werken anderer KünstlerInnen, in Entsprechung des EphemeraArchivs, das er seit fast 40 Jahren betreibt und das etwa 150 000 Einladungskarten, Plakate, Zeitungsrezensionen und so weiter enthält.
Er hält es mit dem nordamerikanischen Schriftsteller Paul Auster: „Der wahre Sinn der Kunst liegt nicht darin, schöne Objekte zu schaffen. Sie ist vielmehr eine Methode, um zu verstehen. Ein Weg, die Welt zu durchdringen und den eigenen Platz zu finden.“ Die Öffnungszeiten der Ausstellung sind zeitgleich mit den Öffnungszeiten der Stadtbibliothek: Dienstag bis Freitag von 14 bis 18 Uhr sowie Dienstag, Freitag und Samstag von 9.30 bis 13 Uhr