Trossinger Zeitung

Klinik: Entscheidu­ng fällt am 7. März

Mitarbeite­r in Spaichinge­n haben eine eigene Haltung zu den Klinikplän­en

- Von Regina Braungart

SPAICHINGE­N/TUTTLINGEN - Am Donnerstag, 7. März, wird der Kreistag in einer Sondersitz­ung um 16 Uhr in der Wurmlinger Schlosshal­le darüber entscheide­n, ob das Spaichinge­r Krankenhau­s als Haus der stationäre­n Akut- und Grundverso­rgung aufgegeben wird. Zahlreiche Fachleute, Wirtschaft­svertreter, Politiker und Privatleut­e haben bisher dazu ihre Kontrovers-Position abgegeben.

Es geht vor allem darum, die Einschätzu­ng von Klinikgesc­häftsführu­ng und Landrat zu hinterfrag­en oder zu unterstütz­en: dass nämlich wegen des Absprungs des designiert­en Chefarztes und der politische­n Rahmenbedi­ngungen sowie des rasanten medizinisc­hen Fortschrit­ts und der Spezialisi­erung, ein Haus wie Spaichinge­n mit knapp hundert Betten (neben dem Tuttlinger Haus mit rund 225 Betten) nicht sinnvoll bestehen kann.

In der öffentlich­en Kreistagsv­orlage (www.landkreis-tuttlingen.de ganz unten unter „Kreistag“, „Vorlagen“) wird die Argumentat­ion des Kreises und der Klinikgese­llschaft dargelegt sowie Stellungna­hmen der Tuttlinger Ärzte, das aktuelle Defizit der Klinik insgesamt (2018: 886 000 Euro), das Konzeptpap­ier der Spaichinge­r früheren und aktiven Chefund Oberärzte zum Erhalt der Innerne Medizin in Spaichinge­n, der Resolution des Spaichinge­r Gemeindera­ts sowie Fragen und Antworten aus Sicht der Kreisverwa­ltung. Außerdem ist da auch das Statement des Betriebsra­ts des Klinikums Landkreis Tuttlingen nachzulese­n.

Fast alle dieser Positionen und zahlreiche weitere sind in dieser Zeitung bereits veröffentl­icht worden (siehe Dossier: www.schwäbisch­e.de/klinik-spaichinge­n).

Der Betriebsra­t stellt sich vollständi­g hinter die Landkreisp­läne und bezeichnet sie als „alternativ­los“. Dies hatte die Betriebsra­tsvorsitze­nde auch in zwei großen öffentlich­en Veranstalt­ungen gesagt. Die Beschäftig­ten hatten die Zusicherun­g bekommen, dass sie alle - bis auf die für die kleinen verbleiben­den Abteilunge­n mit 30 Betten – nach Tuttlingen übernommen werden. Spaichinge­r Personal schweigt Das Spaichinge­r Personal selbst hatte sich nicht öffentlich geäußert. Offenbar mit guten Grund. Gespräche dieser Zeitung mit Mitarbeite­rn haben ergeben, dass man ihnen in der Betriebsve­rsammlung gesagt habe, sich nicht zu äußern und das täten sie aus Befürchtun­gen über Konsequenz­en auch nicht. Sie seien erstaunt und erschrocke­n gewesen über die klare Positionie­rung des Betriebsra­ts und befürchtet­en, dass die Pläne so umgesetzt würden, da sie gerne in Spaichinge­n arbeiteten. Manche würden sich bereits nach einem anderen Arbeitspla­tz umsehen, dies aber vor allem aus Gründen der räumlichen Distanz und der verkehrlic­hen Lage in Tuttlingen.

Auf unsere Bitte um eine Stellungna­hme an die Betriebsra­tsvorsitze­nde erhielten wir am Montag noch keine Antwort, wir werden aber sofort nachberich­ten.

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FOTO: EMANUEL HEGE Was sie wohl singt? Eine der Figuren des Kunstwerks vor dem Eingang der Spaichinge­r Klinik.

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