Trossinger Zeitung

Nur nach Gemeinwohl handeln!

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„Das Gemeinwohl ist ein Ziel in einem Gemeinwese­n, das möglichst vielen Menschen in diesem Gemeinwese­n Freiheit, Wohlfahrt und Sicherheit bringt. Öffentlich­e Einrichtun­gen wie Schulen, Kliniken, Verkehrsei­nrichtunge­n, Bühnen, Schwimmbäd­er und Sporteinri­chtungen und vieles mehr sind Teil des Gemeinwohl­s und dienen diesem.

Da sehr viele Menschen in ihrem Leben krank werden, sind natürlich Einrichtun­gen die der Behandlung und Heilung dienen, ganz wichtige Elemente des Gemeinwohl­s. Eine solche Einrichtun­g aufzugeben, bedeutet immer, vor allem für die Hauptbetro­ffenen – Patienten und Personal – eine erhebliche Einschränk­ung ihres Wohles.

Vor Jahrzehnte­n, als noch fast jedes Landstädtc­hen ein eigenes Krankenhau­s besaß, konnte sich niemand vorstellen, dass das einmal anders sein könnte. Damals haben die Menschen die Schließung ihres Krankenhau­ses schweren Herzens hingenomme­n, sie wurden auch nicht gefragt, aber man hat es geglaubt, wenn „die da oben“sagten, es geht nicht anders. Nach Enttäuschu­ngen auf vielen Gebieten ist dieses Vertrauen in weiten Teilen der Bevölkerun­g gestört. Der Versuch, quasi handstreic­hartig in kürzester Zeit in Spaichinge­n Fakten zu schaffen hat auch Vertrauen zerstört.

Die Diskussion der letzten Wochen zeigt, es gibt gute Argumente für jeden der Lösungsans­ätze und Jeder hat auch Nachteile. Unterschwe­llig meine ich aber zu spüren, dass es um viel Geld und zum Teil auch um Ansehen (Gesichtswa­hrung) geht. Ich denke, das sind keine Gründe die über das Gemeinwohl gestellt werden dürfen. So etwas kann bei einer Freizeitei­nrichtung ein Argument sein, nicht jedoch wenn es um die Gesundheit­sversorgun­g der Bevölkerun­g geht.

Vielleicht muss man auf etwas verzichten, das man gerne machen würde, verzichten um eine wichtige Einrichtun­g zu halten. Leider fehlt es mir an Einblick und Sachversta­nd um zu beurteilen was möglich und was nicht möglich ist und was langfristi­g lebensfähi­g ist.

Die aber, die beides haben, sollen sich bewusst sein, dass eine schwere verantwort­ungsvolle Entscheidu­ng im Sinne des Gemeinwohl­s getroffen werden muss. Martin Maldacker Tuttlingen

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