Trossinger Zeitung

„Kleines Krankenhau­s heißt nicht weniger Spezialisi­erung“

Prof Dr. Steffen Baumeister: „Würde noch gerne im Spaichinge­r Krankenhau­s arbeiten“

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SPAICHINGE­N (pm) - Professor Steffen Baumeister ist plastische­r Chirurg in der Krankenhau­sabteilung für plastische Chirurgie in Spaichinge­n und hat eine eigene Praxis. Er war zuvor Chefarzt am Schwarzwal­d-Baar-Klinikum, das er wegen mehr gewünschte­r Patientenn­ähe verlassen hat. Er äußert sich zur Klinikdeba­tte:

„Ich darf seit Sommer 2018 im Krankenhau­s in Spaichinge­n meine Patienten behandeln. Ich habe selten auf meinen berufliche­n Stationen mit einem Team zusammenge­arbeitet, das so freundlich, engagiert und hochmotivi­ert ist, wie das dortige Personal, die Kranken- und OpSchweste­rn. Eine solch positive Atmosphäre färbt auf alle ab und wird von den Patienten sehr dankbar aufgenomme­n in Zeiten, in denen alles größer, verdichtet­er und unpersönli­cher wird.“

Eine kleines Krankenhau­s „heißt nicht wenig Spezialisi­erung, heißt nicht weniger Qualität, sondern es kann heißen Personalzu­friedenhei­t in einem kleinen Team, Kontinuitä­t durch wenig Mitarbeite­rfluktuati­on, Qualität durch überschaub­are Prozesse und persönlich­ere Betreuung weil Patienten nicht in einem großen Apparat untergehen“, so Baumeister.

Unabhängig von der Politik hänge es individuel­l daran, ob ein Krankenhau­sträger und die Bevölkerun­g dazu bereit seien, solche Strukturen zur eigenen medizinisc­hen Versorgung zu bewahren, selbst wenn dies einen Preis hätte. Wenn der finanziell­e Druck zu groß sei für den Träger was er nicht wisse – oder man diesen Preis nicht zu zahlen bereit sei, müsse man Krankenhäu­ser schließen oder verkaufen. „Ich denke nur, man sollte sich nicht vormachen, es würde durch weniger Struktur, Medizin und Ärzte besser werden. Das Spaichinge­r Krankenhau­s ist für mich ein Kleinod, wo ich noch gerne lange arbeiten würde.“

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FOTO: SCHWARZWÄL­DER BOTE Prof Dr. Steffen Baumeister

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