Sind wir nicht alle Indianer?
Da freut man sich auf Aschermittwoch – und dann das. Vor allem die Nacht war extrem bescheiden, weil die alte WinnetouPerücke den erholsamen Schlaf doch stark beeinträchtigt hat. Aber das Leben ist bekanntlich kein Ponyhof, manchmal muss man auch Schmerzen ertragen, einfach um ein Zeichen zu setzen. Bevor wir uns dem Kernthema nähern, möchten wir uns noch bei allen Ponys entschuldigen, die sich durch die absolut unangemessene Redewendung in ihrer freien Persönlichkeitsentfaltung beeinträchtigt fühlen. Zur Sicherheit haben wir notariell beglaubigen lassen, dass wir nicht der Ansicht zuneigen, ein Pony zu sein, sei gleichbedeutend mit einem leichten Leben. So.
Nachdem das geklärt ist, können wir uns mit dem Ansinnen einer Hamburger Kita beschäftigen, Faschingsverkleidungen der Kinder wie „Indianer“oder „Scheich“künftig der Mottenkiste zu überantworten. Es freut uns ungemein, dass der moralische Fortschritt jetzt endlich die Basis erreicht. Auch wir waren nämlich mal Faschingsindianer, warum, haben wir vergessen. Wahrscheinlich aus dem gleichen Grund, weshalb wir ein Jahr später Cowboy waren. Wir bereuen das inzwischen zutiefst, ebenso dass wir ans Christkind geglaubt haben und Angst vor Knecht Ruprecht hatten. Unsere Eltern haben uns nicht die Wahrheit erzählt über das Leben, das war unverantwortlich. Wie gerne hätten wir eine frühkindliche Unterweisung in antidiskriminierender Lebensgestaltung erhalten, das hätte uns zu einem wirklich wertvollen Mitglied der menschlichen Gemeinschaft gemacht. Jetzt ist es wohl zu spät.