Grundschule muss auf Einzug warten
Das neue Ganztagsgebäude in Seitingen-Oberflacht sollte vor einem Jahr fertig sein
SEITINGEN-OBERFLACHT - In vier Tagen enden die Fasnetsferien. Dann sollten die Grundschüler aus Seitingen-Oberflacht eigentlich das neue Ganztagsschulgebäude bezogen haben. Das klappt nicht. Weil der Fußboden nicht verlegt ist, wird dort auch ein Jahr nach dem ursprünglichen Termin kein Unterricht stattfinden. In den nächsten Tagen sollen die Bauarbeiten aber wieder aufgenommen werden.
„Ohne Boden geht es nicht“, nennt Seitingen-Oberflachts Bürgermeister Jürgen Buhl die Ursache, warum das neue Ganztagsschulgebäude noch nicht genutzt werden kann. Schließlich ist die 900 Quadratmeter große Erweiterung der Grundschule mit Ausnahme der Außenanlagen abgeschlossen.
Der damalige Bürgermeister Bernhard Flad hatte den Zeitplan nach dem Beginn der Bauarbeiten im März 2017 bereits als „sehr ambitioniert“bezeichnet. Die Fertigstellung war vom Februar 2018 – anfangs wegen der schlechten Bodenbeschaffenheit auf dem Gründstück sowie der hohen Auslastung im Bausektor – bis jetzt immer wieder nach hinten verschoben worden. Letztes Glied in der Kette sind nun die Bodenbeläge. „Eigentlich hätte die Firma im Dezember kommen müssen, um den Boden zu verlegen“, erklärt Buhl. Weil zum Jahresende 2018 andere Handwerker ihre Tätigkeiten noch nicht abgeschlossen hatten, war dem Raumausstatter gesagt worden, er solle sich auf Februar einstellen.
Dennoch ruhten in diesem Monat die Arbeiten. Dies habe daran gelegen, dass der Estrich noch nicht trocken gewesen sei und man noch keinen Belag hätte verlegen können, heißt es von der Firma. Deren Angebot, einen Subunternehmer aus Gelsenkirchen nach Seitingen-Oberflacht zu schicken, wurde von der Verwaltung abgelehnt. „Das war nicht qualifiziert. Im Vertrag steht, dass die Firma aus Schömberg selbst kommen muss“, sagt Buhl.
Dies ist spätestens Anfang der nächsten Woche der Fall. Dann will die Firma mit den Spachtelarbeiten beginnen. Buhl hofft, dass, wenn der Bodenleger ohne Unterbrechung arbeiten kann, ein Umzug in den Osterferien möglich ist. Dies soll eine Entlastung der momentanen Situation sein. In der Zwischenzeit werde der Ganztagsbetrieb noch im alten Gebäude stattfinden, sagt Buhl. Die Ausschreibung für die Gestaltung der Außenanlage läuft unterdessen und soll Ende März vergeben werden.
Die Kosten für das neue Ganztagsschulgebäude werden mit 2,6 Millionen Euro angegeben. Vom Land Baden-Württemberg wurde ein Zuschuss von 268 000 Euro bewilligt. Das Gebäude wird unterhalb der Schulturnhalle als eigenständiges, barrierefreies Gebäude errichtet. Auf etwas mehr als 900 Quadratmetern Grundfläche sollen ein Stillarbeitssowie ein Ruheraum eingerichtet werden. Ebenso soll es einen Werkraum und ein Klassenzimmer geben. Geplant ist eine Mensa, die Platz für 40 Schüler bietet.
Ein Video zu den Arbeiten an der Grundschule in Seitingen-Oberflacht finden Sie unter: schwaebische.de/ erweiterungsbau-so