Neue Pension ist in Eßlingen geplant
In Wohnhaus entstehen 24 Schlafplätze – Besitzer planen dort zudem mit Bäckerfiliale
TUTTLINGEN-ESSLINGEN - Das Gasthaus „Adler“auf der anderen Straßenseite ist geschlossen. Dennoch soll es in Eßlingen bald die Möglichkeit geben, als Besucher im Ort zu übernachten. Robert Juhasz und Benedikt Hitzler wollen in der Schwenninger Straße eine Pension eröffnen. In den geplanten 24 Betten sollen sich vor allem Handwerker ausruhen können.
Auf die Idee, das Gebäude zu kaufen, kam Hitzler aufgrund eigener Erfahrung. „Ich wusste nicht wohin mit meinen Mitarbeitern“, sagt der Geschäftsführer eines Sanitär- und Heizungsbetriebs aus SeitingenOberflacht. Weil man sich generell schwer tue, in Tuttlingen Übernachtungsmöglichkeiten für Handwerker auf Montage zu finden, ohne gleich Hotelpreise zahlen zu müssen, habe er sich mit dem Tuttlinger Juhasz das Haus gesichert. „Das Gebäude haben wir preiswert gekauft“, erklärt Hitzler.
Sorgen, dass der Standort im kleinsten Tuttlinger Stadtteil nachteilig sein könnte, haben er und sein Kompagnon nicht. „Viele sind der Meinung, Eßlingen ist totes Land. Ich sage: Eßlingen ist unentdeckt. Ich finde es idyllisch und man ist schnell in Tuttlingen“, sagt der Geschäftsmann aus Seitingen-Oberflacht, der gerne auch das gegenüberliegende Gasthaus „Adler“gekauft hätte. „Das wäre perfekt gewesen“, erklärt Hitzler. Tuttlinger Verwaltung liegt kein Bauantrag vor Die Arbeiten im Haus sind weit vorangeschritten, die Räume sollen in der nächsten Zeit fertig werden, erzählt Hitzler, der gerne im April die Pension eröffnen möchte. Möglichkeiten, sich Essen kochen zu können, soll es in dem Gebäude in der Schwenninger Straße nicht geben.
Allerdings wird er vorher wohl noch ein paar Behördengänge erledigen müssen. Bei der Stadt ist bisher kein Bauantrag gestellt worden. Das, erklärt Stadtsprecher Arno Specht, sei aber notwendig. „Wenn in einem Wohnhaus eine Pension eingerichtet wird, dann ist das eine Nutzungsänderung.“Und diese müsse genehmigt werden. Initiativen, die die Infrastruktur verbessern, sind willkommen Generell, sagt Specht, seien Initiativen, die die Infrastruktur in den Ortsteilen verbessern, willkommen. „Wir begrüßen das“, sagt er. Um einen Antrag würden die Initiatoren aber nicht herumkommen. Wie schnell das Vorhaben in Eßlingen positiv beschieden werde, könne er nicht sagen. Specht erinnert sich aber an Fälle, in denen die Umnutzung zu Monteurswohnungen schnell genehmigt worden seien.
Parallel zur Eröffnung einer Pension keimt im Duo Hitzler/Juhasz schon die nächste Idee, wie sie das tägliche Leben in Eßlingen weiter entwickeln können. Unterhalb der Fremdenzimmer – in der ehemaligen Garage hinter dem Holztor – soll eine Bäckereifiliale mit einem Verkaufsraum einziehen. „Die Idee ist sicher nicht schlecht. Vielleicht blüht Eßlingen dadurch weiter auf“, hofft Hitzler. Auch wenn er bei der Umsetzung noch seine Bedenken hat.
Ob sich die Garage als Verkaufsraum eigne, müsse noch mal überprüft werden. Definitiv sei der Raum schon recht nah an der Straße. Möglicherweise müsse man die Kunden anders in den Verkaufsraum leiten. Auch Specht setzt aus Sicht der Stadt – allein wegen der Stellplätze für die Kundschaft – hinter die Bäcker-Filiale erst einmal ein Fragezeichen. Neben dem Antrag auf eine Nutzungsänderung müssten auch die Anwohner über den Umbau informiert werden.