Trossinger Zeitung

120 Häuslebaue­r auf der Warteliste

Stadt hat derzeit nur ein Grundstück im Angebot – Erschließu­ngen stehen demnächst an

- Von Ingeborg Wagner

TUTTLINGEN - 120 Namen stehen auf den Bewerberli­sten für Bauplätze in Tuttlingen und den Ortsteilen. Dahinter stehen 120 Paare oder Familien, die sich den Traum vom eigenen Häuschen verwirklic­hen möchten. Weitere Anfragen liegen vor. Einige Baugebiete sollen demnächst zwar erschlosse­n werden. Doch: „Ob wir alle Bewerbunge­n bedienen können, ist eher schwierig“, sagt Stadtsprec­her Arno Specht.

Nachbarn von unbebauten Grundstück­en kennen das. Sie finden Zettel in ihren Briefkäste­n oder Interessen­ten klingeln an der Haustüre, mit der Frage, ob die Wiese zu verkaufen sei. Auch bei der Stadtverwa­ltung gehen wöchentlic­h ein bis zwei Anfragen nach Bauplätzen ein.

Derzeit kann die Stadt nur einen Bauplatz in Unter Jennung anbieten. Doch etliche Baugebiete sind in der Pipeline: angefangen von Am Sonnenberg in Eßlingen (wir berichtete­n) über Unter dem Hägle in Nendingen, Heuhäusle in Möhringen bis zu Thiergarte­n West in Tuttlingen.

Diese Gebiete sind momentan noch nicht erschlosse­n. Bis gebaut werden kann, werden je nach Platz zwischen einem bis zu mehreren Jahren vergehen. Konkrete Bewerber sind schon da. Specht zählt auf: Drei für Am Sonnenberg, 60 für Unter dem Hägle und 57 für Thiergarte­n West. So viele Bauplätze gibt es weder in Nendingen noch in Thiergarte­n (siehe Kasten). Die Stadt wird die Grundstück­e deshalb nach einem Punktesyst­em vergeben. Kriterien sind zum Beispiel Anzahl der Kinder, soziale Aspekte wie eine Schwerbehi­nderung, wo der Bewerber momentan wohnt und wo er arbeitet.

In Thiergarte­n West liegt der Fokus auf dem Geschosswo­hnungsbau, vor allem im nördlichen Bereich. Südlich hingegen werden auch einige Einzel- sowie Doppel- oder Reihenhäus­er entstehen. In der Stadtverwa­ltung und im Gemeindera­t sei diskutiert worden, ob der Einfamilie­nhaussekto­r überhaupt bedient werden soll, angesichts des hohen Drucks auf den Wohnungsma­rkt. Letztlich gab es ein Ja auf diese Frage. Specht: „Die Interessen­ten entscheide­n sich ja nicht für eine Mietwohnun­g. Sie bauen ihr Haus dann auf größeren Grundstück­en im ländlichen Raum und fahren obendrein mit dem Auto nach Tuttlingen hinein.“Das sei alles andere als ökonomisch. Rund 22 Hektar liegen brach Der Stadtsprec­her geht davon aus, dass im Stadtgebie­t und in den Ortsteilen eine Fläche von rund 22,2 Hektar brach liegt, aus der rund 300 Einfamilie­ngrundstüc­ke erschließb­ar wären. Doch an diese Grundstück­e, in der Regel Baulücken durch Umlegeverf­ahren oder Plätze in den Randgebiet­en, kommt die Verwaltung nicht heran. Sie sind in Privatbesi­tz, und die Inhaber haben momentan kein Interesse, selbst zu bauen. Verkaufen komme für sie auch nicht infrage, denn vielleicht hat ja später ein Enkelkind die Absicht, zu bauen. Specht verweist darauf, dass sich diese Hektarzahl über rund fünf Jahrzehnte angesammel­t hat.

Potenzial sieht die Stadt mittelfris­tig, wie berichtet, im Gebiet Straßenbau Storz, das knapp fünf Hektar umfasst. „Doch ob dort Einfamilie­nhäuser oder Geschosswo­hnungsbau entsteht, so weit sind wir noch nicht“, erklärt Specht. Zudem gibt es Überlegung­en, Bauland außerhalb des Stadtgebie­ts in die Fortschrei­bung des Flächennut­zungsplans aufzunehme­n. Erste Vorarbeite­n dafür stünden nun an. Wo diese Flächen sein sollen, kann der Stadtsprec­her zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen.

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FOTO: DPA/ARMIN WEIGEL Die Warteliste für einen Bauplatz ist lang. Demnächst tun sich mit Thiergarte­n in Tuttlingen und Projekten in den Ortsteilen aber einige Möglichkei­ten auf.

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