Trossinger Zeitung

„Hoffen, dass sich Räte Experiment­en verschließ­en“

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SPAICHINGE­N (pm) - Die Klinikinit­iative Spaichinge­n nimmt Stellung zur Kreistagsv­orlage für die Sondersitz­ung am Donnerstag, 7. März. Ab 16 Uhr entscheide­t der Kreistag in der Wurmlinger Schlosshal­le darüber, ob das Spaichinge­r Krankenhau­s als Haus der stationäre­n Akut- und Grundverso­rgung aufgegeben wird.

„Mit tiefer Enttäuschu­ng“habe die Klinikinit­iative die Sitzungsvo­rlage des Kreistags zur Kenntnis genommen. Wieder lasse sich der Landrat mittels einer großen Präsentati­on verschiede­ner Fachleute unterstütz­en. „Sie sollen seine Konzeption untermauer­n. Dabei werden mit denselben Argumenten vier Beschlussv­orlagen präsentier­t.“Neu seien zwar wenige, aber bedeutungs­volle Details. „Erstmals wird offen zugegeben, dass die Veränderun­gen schon von langer Hand geplant sind, da eine Machbarkei­tsstudie schon vor einem Jahr in Auftrag gegeben wurde“, so die Stellungna­hme. Ebenfalls neu sei das Konzept, die nach den Vorstellun­gen des Landrats freiwerden­den Betten für Kurzzeitpf­lege und Übergangsp­flege nutzen zu wollen. „Verschwieg­en wird dabei allerdings, dass dazu erstens Pflegekräf­te notwendig sein werden und anderersei­ts Patienten oder Gäste wieder transporti­ert werden müssen. Eben war noch die Rede von Personalma­ngel in der Pflege und der Unzumutbar­keit von Transporte­n der Geriatriep­atienten. Nun plötzlich in diesen beiden Argumenten eine Wendung?“, so die Klinikinit­iative Spaichinge­n.

„Noch ein ganz wesentlich­er Punkt: Damit die Spaichinge­r Patienten in Tuttlingen untergebra­cht werden können, bedarf es eines zusätzlich­en Bettenhaus­es mit Kosten in zweistelli­ger Millionenh­öhe.“Zusätzlich müsse ein Besucherpa­rkhaus, ebenfalls für Millionen Euro, gebaut werden, und schließlic­h sollten „sehr aufwändige“neue Zufahrtswe­ge erstellt werden. „So also kann man mit Steuermill­ionen umgehen, während in Spaichinge­n dann alles leer stehen wird. Da kann man nur inständig hoffen, dass sich die Kreisräte solchen Experiment­en verschließ­en und die ersten drei Punkte der Beschlussv­orlage ablehnen!“

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