Viel Schatten, wenig Licht
Deutsche Eishockey-Liga: Die Spieler der Wild Wings nach dem Ende der Katastrophen-Saison in der Einzelkritik
VS-SCHWENNINGEN - Die katastrophale Saison ist für die Wild Wings zu Ende. Grund genug, Zeugnisse für die einzelnen Spieler auszustellen. Gut entwickelt hat sich Toptorjäger Anthony Rech. Jussi Timonen hingegen hatte eine Saison zum Vergessen.
Torhüter
Dustin Strahlmeier: Die Schwenninger Nummer eins fand erst nach dem Trainerwechsel wieder zur überragenden Form der Saison 2017/ 18. Leider stemmte sich „Strahlie“nur allzu oft allein gegen drohende Niederlagen. Marco Wölfl: Der Ersatz-Goalie durfte nur zehn Spiele machen. Er sah dabei teilweise unglücklich aus. Auch deshalb, weil ihm seine Vorderleute nicht halfen. Konnte zum Schluss aber noch einen tollen 5:3Heimsieg gegen München feiern.
Verteidiger
Benedikt Brückner: Der 29-Jährige brachte es auf nur ein Tor und zwei Assists. In punkto Einsatz war dem Defensivverteidiger kein Vorwurf zu machen, die spielerischen Mittel reichten aber häufig nicht aus. Dominik Bittner: Der 26-Jährige profitierte wie kein anderer vom Trainerwechsel. War er unter Pat Cortina noch schwach und ineffektiv, übernahm er unter Paul Thompson viel Verantwortung und blühte regelrecht auf. Mirko Sacher: Der Offensivverteidiger deutete immer wieder sein Potential an, lieferte 13 Torvorlagen. Zwei Treffer sind aber zu wenig. In Sacher steckt noch mehr. Kyle Sonnenburg: Der 32-Jährige arbeitete ordentlich, ohne große Akzente zu setzen. Immerhin, in der Saison zuvor war ihm kein Tor gelungen, jetzt schoss er drei. Jussi Timonen: Für den schweigsamen Finnen war es eine Saison zum Vergessen. Der 35-jährige Finne konnte in keinster Weise an seine teils guten Leistungen der Saison 2017/18 anknüpfen. Kalle Kaijomaa: Absolvierte verletzungsbedingt lediglich 16 Saisonspiele. Der 34-Jährige war dabei ein Schatten seiner selbst. Dominik Bohac: Der 29-jährige Deutsch-Tscheche blieb auch in seinem zweiten Jahr in Schwenningen ohne Torerfolg. Er war aber einer der wenigen, der es dem Gegner vor dem Kasten der Wild-Wings auch mal richtig ungemütlich machen konnte.
Stürmer
Philip McRae: Der US-Amerikaner mit kanadischem Pass blieb vieles schuldig. Trotz all seiner Bemühungen: Der 28-Jährige war ein Fehleinkauf. Rihards Bukarts: Dem 23-jährigen Letten fehlte teils die Bindung zum Spiel. Aufgrund seiner Schnelligkeit konnte er aber doch hin und wieder für Torgefahr sorgen. Neun Treffer sind für den hochtalentierten Rechtsschützen jedoch zu wenig. Marcel Kurth: Das Eigengewächs spielte besser als in der vergangenen Saison. Während Kurth 2017/18 lediglich ein Tor schoss, waren es diesmal immerhin acht. Der 25-Jährige hat sein Potential aber noch nicht ausgeschöpft. Ville Korhonen: Der Finne sollte Damien Fleury ersetzen. Doch davon war der 31-Jährige weit entfernt. Nach seiner Verletzung tat sich Korhonen noch schwerer als zuvor. Die Scoringbilanz insgesamt des Linksschützen mit 18 Punkten (acht Tore/ zehn Assists) in 36 Spielen ging noch einigermaßen. Andrée Hult: Der Schwede profitierte ebenfalls enorm vom Trainerwechsel. Gelang dem 31-Jährigen unter Cortina kein Treffer, so hatte er am Ende immerhin elf auf seinem Konto. Ein echter Führungsspieler war Hult aber nicht. Kai Herpich: Das Eigengewächs hatte mit Verletzungsproblemen zu kämpfen. Der Einsatz stimmte aber bei dem 24-Jährigen. Herrlich war sein Tor im letzten Heimspiel gegen München, als er Danny aus den Birken verlud.
Simon Danner: Der Kapitän lief wechselweise als Stürmer oder Verteidiger auf und versuchte, stets voranzugehen. Dies gelang zwar nicht immer, aber seine Ausbeute von 24 Scorerpunkten (sieben Tore/17 Assists) kann sich sehen lassen. Tobias Wörle: Bei ihm überwogen eindeutig die schwachen Spiele. Dem 34-Jährigen gelang lediglich ein Treffer. Anthony Rech: Der 26-jährige Franzose wurde mit 19 Treffern Toptorjäger der Wild Wings. In der Saison 2017/18 hatte er nur acht Tore erzielt. Rech glänzte in einigen Spielen, hatte aber noch zu viele Partien, in denen von ihm nichts zu sehen war. Mirko Höfflin: Der 26-jährige Nationalspieler wurde mit 29 Punkten (zwölf Tore/17 Assists) Topscorer der Wild Wings. Der Mann, der zum ERC Ingolstadt wechselt, muss vor dem Tor aber noch kaltblütiger abschließen. Markus Poukkula: Der Pechvogel war bis Ende Dezember verletzt. Er kam danach aber auch nicht wirklich auf Touren. In 20 Spielen erzielte er lediglich zwei Tore. Istvan Bartalis: Der Ungar hatte mit Verletzungspech zu kämpfen. Der 28-Jährige erzielte acht Tore, das ist für einen Kontingentstürmer schlicht zu wenig. Marc El-Sayed: Der 28-Jährige kam nie richtig auf Touren. Es war erneut eine enttäuschende Saison für den Linksschützen, der nur zwei Tore erzielte. Julian Kornelli: Die DEL war für den 21-Jährigen noch eine Nummer zu groß. Er absolvierte deshalb etliche Spiele beim Kooperationspartner Ravensburg in der DEL2. Stefano Giliati: Dem schnellen ItaloKanadier fehlte die Bindung zum Spiel. Auch an Disziplin mangelte es dem 31-Jährigen, er wurde mit 87 Strafminuten zum Strafbankkönig der Wild Wings. Giliati, dem lediglich fünf Tore gelangen, wechselte noch während der Saison zum SC Langnau in die Schweiz. Vili Sopanen: Der als Top-Spieler während der Saison vom ERC Ingolstadt verpflichtete Hüne konnte die Erwartungen nicht erfüllen. Ein Totalausfall war der 31-Jährige zwar nicht, denn der Finne war in 17 Spielen für Schwenningen immerhin sieben Mal erfolgreich (drei Tore/vier Assists). Sopanen wechselte jedoch noch während der Saison in seine finnische Heimat.