Auf Anhieb Bronze
Beim Debütturnier von Julia Sude und Karla Borger kommt in Australien Platz drei heraus
SYDNEY (sz/tk) - Erstes Turnier, erste Medaille. Eine Woche vor dem Start beim Drei-Sterne-Turnier des Internationalen Volleyballverbands (FIVB), dem 150 000-Dollar-Preisgeld-Turnier in Sydney, hat das neu formierte Beachvolleyball-Duo Karla Borger/Julia Sude an selber Stelle bei einem Turnier der australischen Tour auf Anhieb die Bronzemedaille gewonnen.
Der erste offizielle Test der neuen Paarung unter Wettkampfbedingungen endete also gleich auf dem Podium. „Es war für uns natürlich interessant zu sehen, wie alles harmoniert, nachdem wir das letzte Mal 2013 zusammengespielt haben“, sagt die Friedrichshafenerin Julia Sude, die in der vergangenen Saison noch ein erfolgreiches Duo mit Chantal Laboureur gebildet hatte.
Als die Olympiasiegerin Kira Walkenhorst Anfang des Jahres aus gesundheitlichen Gründen ihre Karriere beendete, startete ein großer Teamwechsel. Margareta Kozuch wurde die neue Partnerin der Olympiasiegerin Laura Ludwig. Karla Borger, die bis dahin mit Kozuch ein Team bildete, war ohne Partnerin. Julia Sude trennte sich daraufhin von ihrer bisherigen Partnerin Chantal Laboureur und kämpft nun eben mit Borger im Sand um Titel und die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio. „Nach den Trainingseinheiten im kalten Deutschland in der Halle haben wir natürlich vor Ort bei tollem Wetter ideale Bedingungen“, sagte Sude nach Platz drei in Australien.
Offizielles Nationalteam
Im Halbfinale der international besetzten Australian Champs des australischen Verbandes unterlagen Borger/Sude den Japanerinnen Miki Ishii/Megumi Murakami mit 0:2 (20:22/17:21). Im kleinen Finale gegen die Australierinnen Nikki Laird/ Becchara Palmer lief wieder alles glatt für das neue deutsche Beachvolleyball-Paar. Der 2:0-Erfolg (21:16, 21:17) brachte die Bronzemedaille. „Die Australian Champs waren eine super Möglichkeit, uns auf das DreiSterne-Turnier vorzubereiten und uns auch gemeinsam auf dem Feld wieder kennenzulernen“, sagte Borger. „Gegen Japan im Halbfinale haben sich leider zu viele kleine Fehler eingeschlichen, aber im Spiel um den dritten Platz konnten wir wieder unsere Leistung abrufen und sind sehr glücklich über die Bronzemedaille.“
Schon am Donnerstag beginnt dann das erste FIVB-Turnier für das Stuttgarter Duo. Ohne Reisestress, denn das Turnier wird seit Mittwoch bis 10. März ebenfalls in Sydney ausgetragen. Dafür mit viel Vorfreude, denn es geht nicht nur um Medaillen, sondern auch um wertvolle Punkte für die Weltrangliste.
Inzwischen ist klar, dass Karla Borger und Julia Sude in die heiße Phase der Olympia-Qualifikation als offizielles Nationalteam des Deutschen Volleyball-Verbands gehen. Aufgrund der Ranglistenpunkte, die Borger/Sude bislang individuell gesammelt haben, rangieren die Friedrichshafenerin Sude und ihre in Heppenheim geborene Teamkollegin in der Weltrangliste auf Platz zehn, in der europäischen Rangliste auf Platz drei und in Deutschland auf Platz zwei hinter Victoria Bieneck/Isabel Schneider. Diese Momentaufnahme wird sich allerdings nach den ersten internationalen Turnieren schnell ändern. Die vier deutschen Nationalteams bei den Frauen sind Borger/ Sude, Bieneck/Schneider, Kozuch/ Ludwig sowie Laboureur mit ihrer neuen Partnerin Sandra Ittlinger.
Weitere Neuigkeiten gibt es auch beim Team um Borger/Sude herum: Neben dem Sportlichen Direktor Burkhard Sude wird Igor Prieložný die Beachvolleyballerinnen als Trainer ab Mitte Mai unterstützen. Der einstige Weltklasse-Angreifer der tschechischen Nationalmannschaft betreute als Trainer einst den VfB Friedrichshafen und übernahm dann für vier Jahre das Zepter bei der Deutschen Nationalmannschaft, ehe er in den Sand wechselte und sich um das österreichische Nationalteam Stefanie Schwaiger/Barbara Hansel kümmerte. Im Hintergrund hält Teammanager Constantin Adam die Fäden zusammen. Adam arbeitet bereits seit Anfang 2018 mit Borger.
Alle Informationen zum internationalen Beachvolleyball gibt es auf der Homepage des Verbands unter: www.fivb.org/en/beachvolleyball