Trossinger Zeitung

Dürr soll bis zuletzt gedopt haben

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INNSBRUCK (SID) - Johannes Dürr ist wieder auf freiem Fuß, doch die Anschuldig­ungen gegen den Kronzeugen im Dopingskan­dal sind erdrückend. Die Staatsanwa­ltschaft erklärte, der Skilangläu­fer habe weiter gedopt. Seine früheren Teamkamera­den Max Hauke und Dominik Baldauf, die in Seefeld erwischt wurden, beschuldig­en den 31-Jährigen, ihnen den Kontakt zum inhaftiert­en Sportarzt Mark S. vermittelt zu haben.

Dürr habe zugegeben, „seit Jahren und bis zuletzt Eigenblutd­oping betrieben zu haben“, so die Staatsanwa­ltschaft Innsbruck – auch in der laufenden Wintersais­on. Das Ermittlung­sverfahren wird fortgesetz­t, Dürr muss weiter mit einer Anklage rechnen. Gegen den Läufer, der am Dienstag festgenomm­en worden war, besteht laut Staatsanwa­ltschaft weiterhin der Verdacht des Sportbetru­ges.

Letztes Doping im Dezember

Dürr hatte mit seinen Aussagen im ARD-Film „Die Gier nach Gold – Der Weg in die Dopingfall­e“Mitte Januar die Ermittlung­en gegen das DopingNetz­werk des Erfurter Arztes Mark Schmidt ins Rollen gebracht. Der 2014 bei den Olympische­n Spielen wegen Dopings aufgefloge­ne Läufer arbeitete in diesem Winter an seinem Comeback, verpasste aber die Teilnahme an der Nordischen Ski-WM in Seefeld.

Umso überrasche­nder ist es, dass Dürr bei seinem Comeback erneut zu unerlaubte­n Mitteln griff. Wie ARDExperte Hajo Seppelt erklärte, habe Dürr bestätigt, in diesem Winter mindestens dreimal Blutdoping betrieben zu haben. Einmal auch in Deutschlan­d, in Irschenber­g an einer Autobahnra­ststätte mit Hilfe Schmidts, zum letzten Mal im Dezember in der Schweiz. Dass Dürr seine Ex-Kollegen an Schmidt vermittelt hat, wies er in der Vernehmung zurück.

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