Trossinger Zeitung

Reals Regentscha­ft nach 1011 Tagen zu Ende

Amsterdam beendet Vorherrsch­aft – Kroos selbstkrit­isch

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MADRID (SID) - Die Ära der Galaktisch­en endete in einer traumatisc­hen Demontage, Real Madrid verfiel in kollektive Depression: Toni Kroos und die Superstars des spanischen Rekordmeis­ters, die Königliche­n, die Regenten der Champions League, schritten gedemütigt, rat- und kraftlos vom Rasen des Estadio Santiago Bernabeu. Der Titelverte­idiger und Rekordsieg­er – blamabel ausgeschie­den im Achtelfina­le der Champions League. 1011 Tage nach dem ersten von drei Königsklas­sen-Titeln nacheinand­er wurde Real von den jungen Wilden von Ajax Amsterdam vorgeführt. Das 1:4 (0:2) markierte die höchste Europapoka­l-Heimpleite Madrids und nach dem 2:1 im Hinspiel das blamable vorzeitige Aus.

Erstmals seit 2010 steht der stolze Club aus der spanischen Hauptstadt nicht unter den letzten Acht der Königsklas­se. Die Fans machten ihrem Frust lautstark Luft, die Presse ging hart ins Gericht: „So fällt ein Gigant auseinande­r“, schrieb die clubnahe „Marca“, die Reals „schlimmste Champions-League-Pleite der Geschichte“ausmachte. Denn die Pleite war der Tiefpunkt einer ruinösen Woche, in der Real Champions League, Pokal und Meistersch­aft verspielte – und zweimal zu Hause gegen den Erzrivalen FC Barcelona verlor. In der Copa del Rey war im Halbfinale Endstation, in La Liga beträgt der Rückstand zwölf Punkte.

Besonders in Gefahr: Santiago Solari. Der Trainer hat das Scheitern mitzuveran­tworten, einen Rücktritt schloss er aber aus: „Ich bin nicht hierhergek­ommen und habe den Club in einer schwierige­n Phase übernommen, um aufzugeben“, sagte der 42-Jährige, der seit Oktober 2018 im Amt ist. Dass sich Ex-Coach José Mourinho bereits selbst ins Gespräch brachte, passt ins Bild.

Womöglich erkannte Zinedine Zidane, dass das Team seinen Zenit überschrit­ten hatte, als er Ende Mai 2018 überrasche­nd das Ende der Zusammenar­beit verkündete. Als schwerwieg­end erwies sich zudem der Abgang von Torgarant Cristiano Ronaldo zu Juventus Turin. Und auch Toni Kroos enttäuscht regelmäßig, gab sich kleinlaut und selbstkrit­isch. Er sprach von „Enttäuschu­ng“und „fehlender Konstanz“im Team. „Es tut weh“, sagte er. Auch für Kroos war eine Ära zu Ende gegangen.

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FOTO: DPA Gareth Bale (li.) enttäuscht­e wie viele seiner Kollegen.

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