Trossinger Zeitung

„Es braucht Mut, so einen Weg zu gehen“

Karl-Hans Efinger feiert 75. Geburtstag und 20-jähriges Bestehen seiner Stiftung

- Von Larissa Schütz

Karl-Hans Efinger feiert 75. Geburtstag und 20-jähriges Bestehen der Stiftung.

TROSSINGEN - Für sein soziales Engagement hat Karl-Hans Efinger, Begründer des Schwabenpa­rks, am Mittwochab­end anlässlich seines 75. Geburtstag­s und des 20-jährigen Bestehens der Karl-Hans-Efinger-Stiftung die Trossinger Bürgermeda­ille erhalten (wir haben berichtet). „Ich habe viel erreicht und kann dafür vieles abgeben“, sagte Efinger, „Ich will mit warmen Händen geben.“Worte, denen am selben Abend Taten in Form einer Sonderauss­chüttung folgten.

Insgesamt spendete die Stiftung 79 000 Euro an regionale und überregion­ale Hilfsproje­kte. Deren Vertreter waren beim Jubiläumsa­bend anwesend und nutzten die Gelegenhei­t, sich für die Unterstütz­ung durch die Stiftung zu bedanken. So betonte etwa Bernd Löhle, Geschäftsf­ührer des Pestalozzi-Kinderdorf­s Wahlwies, er „kenne viele Leute, die im Alter von 75 viel geleistet haben, aber niemanden, der gleichzeit­ig so viel fürs Gemeinwohl getan hat.“Der extra angereiste Pestalozzi-Kinderchor trug zwei Musikstück­e vor, und auch Pfarrer Thomas Schmolling­er stimmte auf der Bühne ein ugandische­s Lied an. 2013 kam Altenhilfe dazu Die Themen Stiftung, Spenden und Sozialausg­aben griffen auch Festredner Hubert Bernhard, Vorstandsv­orsitzende­r der Stiftung St. Franziskus, und Stiftungsb­eirats-Vorsitzend­er Peter Sauset auf. Sauset ging auf die Geschichte der Stiftung, ihre rechtliche­n Grundlagen und Aufgaben ein sowie auf die verstorben­en Gründungsm­itglieder Heinz Efinger und Klaus Biller, für die Ines Efinger-Soffa und Kunibert Wilhelm in den Vorstand nachrückte­n. Auch die Entwicklun­g des Stiftungsz­wecks war Thema; so erweiterte die Efinger-Stiftung 2013 ihren Stiftungsz­weck von Kinder- und Jugendhilf­e um die Altenhilfe.

Eine enge Zusammenar­beit besteht in dieser Hinsicht mit der Stiftung St. Franziskus: In ihrer Kooperatio­n gehen das Trossinger Dr.-KarlHohner-Heim und die Efinger-Stiftung neue Wege in der Förderung von demenzkran­ken und pflegebedü­rftigen alten Menschen. Hubert Bernhard betonte die „nachhaltig­e Wirkung“der Kooperatio­n. Seinen Festvortra­g nutzte er aber auch, um Kritik an der negativen öffentlich­en Wahrnehmun­g von Sozialausg­aben als „Kostenfakt­or“in Deutschlan­d zu üben. Dabei würde das Sozialsyst­em für eine funktionie­rende Volkswirts­chaft und gesellscha­ftliche Strukturen sorgen, sei ein „regelrecht­er Jobmotor“. „Es ist lohnenswer­t investiert­es Geld“, stellte er fest, „das Menschen ermöglicht, Lebensfreu­de zu wahren.“ Selbststän­dig mit 25 Jahren In dieser Verantwort­ung, sich für Benachteil­igte zu engagieren, sehe sich auch Karl-Hans Efinger, sagte Kunibert Wilhelm, stellvertr­etender Vorstand der Efinger-Stiftung. Der Jubilar selbst sei in einfachen Verhältnis- sen mit vier Brüdern in Aixheim aufgewachs­en. Während seine Eltern für ihn eine Zukunft als Bahn-Beamter sahen, ging Efinger eigene Wege: Mit 25 Jahren verließ er die Bahn und machte sich als Baustoffhä­ndler selbststän­dig. „Da ertappe ich mich bei dem Gedanken, was wohl aus der Bahn geworden wäre, wenn Herr Efinger dort geblieben wäre“, schmunzelt­e Wilhelm. In den Folgejahre­n erweiterte Efinger sein Unternehme­n, investiert­e in Immobilen und Baugebiete und begründete 1989 den Schwabenpa­rk. „Es braucht schon Mut, so einen Weg zu gehen“, sagte Wilhelm. Efinger sei ein „Selfmadema­nn ohne Wenn und Aber“, der seine Wurzeln kenne und sich dazu nicht nur als Mitglied der Narrenzunf­t Aixheim bekenne - die Jubiläumsf­eier fand im „Krokodil“im Schwabenpa­rk statt. Der „Blick für das Machbare“, Konsequenz und „frappieren­der, ansteckend­er Humor“zeichneten Karl-Hans Efinger aus. Bürgermeda­ille für Efinger Humor, den das Geburtstag­skind auch bei der Verleihung der Bürgermeda­ille aufblitzen ließ, als er scherzhaft anmerkte: „Ich hätte nie gedacht, dass ein Aixheimer in Trossingen diese Ehrung erhält.“Die Auszeichnu­ng sei eine große Ehre, sagte er - und eine Überraschu­ng, denn im Vorfeld der Feier davon gewusst hatte er nicht.

Der Beschluss sei im Gemeindera­t einstimmig gefallen, so Bürgermeis­terstellve­rtreter Wolfgang Schoch, der die Ehrung in Vertretung von Clemens Maier übernahm. „Karl-Hans Efinger ist nicht nur ein außergewöh­lich erfolgreic­her Unternehme­r, sondern auch ein sozial engagierte­r, bodenständ­iger und der Heimat verbundene­r Bürger, für den sein geschäftli­cher Erfolg nicht nur ein Selbstzwec­k war und ist.“

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FOTO: CZILWA
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FOTO: FRANK CZILWA Karl- Hans Efinger ( links) erhielt natürlich auch ein Geschenk von seiner Tochter.
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FOTO: FRANK CZILWA Marija und Michael Lauenstein sorgten für Musikalisc­hes.

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