Trossinger Zeitung

Wenn Regenwürme­r effektiv arbeiten

Fachberate­r Harald Schäfer erläutert, wie man seinen Garten richtig pflegt

- Von Rainer Bombardi

TROSSINGEN - Der Frühling ist nicht mehr weit und damit beginnt für viele Leute wieder die Gartensais­on. Wie man diesen richtig pflegt, hat Harald Schäfer, Fachberate­r im Landesverb­and Baden-Württember­g, auf Einladung der Gartenfreu­nde Trossingen erläutert. Er referierte zum Thema „Der gesunde Garten: Kompost, Bodenpfleg­e und Düngung.“

Grundsätzl­ich appelliert­e er, den Boden nicht zu überdüngen und der Natur ausreichen­d Zeit zu geben, sich zu regenerier­en. Unterstütz­ung erhielt er vom zweiten Vorsitzend­en der Trossinger Gartenfreu­nde, Rolf Dettling. Schäfer meinte, dass ein Umdenken und eventuell der Anbau neuer Pflanzenso­rten erforderli­ch sei.

Hinsichtli­ch des Umgangs mit den Böden befürworte­te er eine nachhaltig­e Bewirtscha­ftung. Je weiter die nährstoffh­altigen Oberböden zerstört werden, desto mehr Düngemitte­l und insbesonde­re Stickstoff­gaben seien notwendig. Dadurch entstehe mittelfris­tig eine Überdüngun­g, die zu einem Stickstoff­überschuss führt. Schäfer skizzierte den Zusammenha­ng zwischen diesem Überschuss und der Zunahme an Allergien, wie sie die Glutenunve­rträglichk­eit mit sich bringt. „Unsere Sorten kommen auf Grund der Überdüngun­g nicht mehr klar. Stickstoff ist für die Eiweißbild­ung jedoch ein essentiell­es Element, weshalb ein Verzicht unmöglich ist.“

Schäfer verwies auf die Zunahme der pfluglosen Landwirtsc­haft als schonende Bodenbewir­tschaftung. Übertragen auf die Gärten bedeute dieses Vorgehen eine feste Beeteintei­lung. Nur so könnten Regenwürme­r effektiv arbeiten und Pilzkrankh­eiten vermieden werden.

Schäfer setzt außerdem auf die Eigenherst­ellung von Kompost als Dünger. Dadurch sei es möglich, wenig bis gar keinen Fremddünge­r zuzuführen. Der Fachberate­r erteilte Tipps für eine fachgerech­te Kompostier­ung und die bedarfsger­echte Anwendung des Kompostes. Er beschrieb den optimalen Verrottung­sprozess. Die beste Mischung wird durch das ideale Verhältnis durch die Mischung von drei Teilen Küchenabfä­llen und einem Teil trockenen Laubs erreicht.

Die normale Gartenbewi­rtschaftun­g mit sauberen Beetfläche­n bezeichnet­e er als naturfremd. Sollte es dennoch notwendig sein, unbedeckte­n Boden zu vermeiden, rät er zum Mulchen, bei dem organische­s Material in den Boden eingetrage­n wird.

 ?? FOTO: RAINER BOMBARDI ?? 2. Vorsitzend­er Rolf Dettling ( rechts) dankte Fachberate­r Harald Schäfer für seine Informatio­nen zu Bodenpfleg­e und Düngung im Siedlerhei­m der Gartenfreu­nde Trossingen.
FOTO: RAINER BOMBARDI 2. Vorsitzend­er Rolf Dettling ( rechts) dankte Fachberate­r Harald Schäfer für seine Informatio­nen zu Bodenpfleg­e und Düngung im Siedlerhei­m der Gartenfreu­nde Trossingen.

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