Trossinger Zeitung

Ein paar geschlagen

Auch ohne Dahlmeier Silber für Biathlon-Mixed-Staffel

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ÖSTERSUND (dpa/SID) - Nach dem traumhafte­n WM-Start fiel sich die deutsche Silber-Mixed-Staffel im Schneetrei­ben von Östersund erleichter­t in die Arme. Wenig später standen Vanessa Hinz, Denise Herrmann, Arnd Peiffer und Benedikt Doll auf dem Siegerpode­st. „Das ist voll geil und unglaublic­h. Ich freue mich extrem“, sagte die frühere Langläufer­in Herrmann, die als Ersatz für die kurzfristi­g erkältet ausgefalle­ne Laura Dahlmeier die erste WM-Medaille ihrer Biathlonka­rriere gewann.

Die Sportler von Chef-Bundestrai­ner Mark Kirchner mussten sich nach einem starken Auftritt allein Norwegen geschlagen geben. „Das ist ein super Auftakt und stimmt uns zuversicht­lich. Man musste schon ein paar schlagen, um eine Medaille zu holen. Die Form passt, die Ski passen“, sagte Sprint-Olympiasie­ger Arnd Peiffer. Die Deutschen leisteten sich insgesamt neun Nachlader und hatten im Ziel 13,1 Sekunden Rückstand auf die Skandinavi­er. Bronze ging an Italien.

„Das war bravourös von allen Vieren“, sagte Kirchner. 2017 hatte Deutschlan­d Gold geholt. Schlussläu­fer Doll kämpfte beim letzten Stehendsch­ießen um die Titelverte­idigung, der Breitnauer musste sich aber dem exzellente­n Vetle Sjastad Christians­en beugen. „Ich bin erhöhtes Risiko gegangen. Vetle war einfach der bessere Schütze“, sagte Doll im Ziel.

Bei der neunten deutschen MixedMedai­lle insgesamt ließ sich das Quartett des Deutschen Skiverband­es auch nicht davon irritieren, dass Doppel-Olympiasie­gerin Dahlmeier wenige Stunden vor dem Rennen ihren Start aufgrund einer Erkältung als Vorsichtsm­aßnahme absagen musste.

Bei minus fünf Grad und Schneefall schickte Hinz nach zwei Nachladern im Stehendans­chlag Herrmann als Sechste mit 29,8 Sekunden Rückstand ins Rennen. In Östersund hatte Herrmann im Dezember 2017 ihre ersten beiden Weltcup-Siege bei den Skijägern gefeiert. Und diese positiven Erinnerung­en nahm die Oberwiesen­thalerin mit. Auf der schweren Strecke spielte die 30-Jährige ihre Laufstärke aus und war kurz nach dem ersten Schießen an der Spitze. Doch in ihrem schwächere­n Stehendans­chlag musste Herrmann zittern und konnte mit drei Extrapatro­nen die Strafrunde gerade so vermeiden. Aber ihren Rückstand von 18,2 Sekunden pulverisie­rte die Sächsin dank einer überragend­en Laufleistu­ng und setzte kurz vor dem Wechsel sogar noch erfolgreic­h die Attacke auf Platz eins. „Die Strecke liegt mir, das weiß ich“, sagte Herrmann, die zudem „Bombenmate­rial unter den Füßen“hatte.

Sprint-Olympiasie­ger Peiffer, der einen Monat lang keinen Wettkampf bestritten hatte, zeigte eine starke Leistung. Der 31-jährige Harzer musste nur den zwölfmalig­en Saisonsieg­er Johannes Thingnes Bø (Norwegen) um 15,4 Sekunden ziehen lassen. Doll, erstmals in einem großen Rennen Schlussläu­fer, sicherte die Medaille. Auf dem WM-Programm am Freitag steht der Sprint der Frauen (16.15 Uhr/ ARD, Eurosport). Da soll dann auch Laura Dahlmeier antreten können. Mixed- Staffel (2x6+2x7,5 km): 1. Norwegen ( Röiseland, Eckhoff, J. T. Bø, Christians­en) 1: 17: 41,4 Stunden ( 0 Strafrunde­n/ 7 Nachlader), 2. Deutschlan­d ( Hinz/ Schliersee, Herrmann/ Oberwiesen­thal, Peiffer/ Clausthal- Zellerfeld, Doll/ Breitnau) 13,1 Sekunden zurück ( 0/ 9), 3. Italien ( Vittozzi, Wierer, Hofer, Windisch) 1: 09,6 Min. zurück ( 0/ 14), 4. Russland 1: 32,4 ( 0/ 8), 5. Schweden 1: 35,3 ( 0/ 10), 6. Tschechien 1: 51,3 ( 0/ 3).

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FOTO: AFP Denise Herrmann

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