Party ohne Tore
Erster Europa-League-Dämpfer für die Eintracht beim 0:0 gegen Inter Mailand
FRANKFURT (SID) - Die Fans sorgten noch Minuten nach dem Abpfiff mit ihren Gesängen für eine Gänsehautatmosphäre, die Spieler von Eintracht Frankfurt standen zunächst aber ein wenig unschlüssig auf dem Rasen: Mit dem 0:0 gegen Inter Mailand erlitt der bis dahin überragend durch die Europa League spazierende Bundesligist im Achtelfinal-Hinspiel zwar den ersten kleinen Dämpfer, doch die couragierte Leistung in der zweiten Halbzeit macht Mut für das Rückspiel im Giuseppe-MeazzaStadion. Der Traum vom ersten europäischen Viertelfinale seit 24 Jahren lebt.
„Inter muss jetzt gewinnen. In Mailand ist auf jeden Fall etwas drin. Wir haben unsere Chancen. Uns reicht ein Unentschieden mit einem Tor und ein Sieg“, sagte Sportvorstand Fredi Bobic bei RTL Nitro. „Wir wollten uns heute eine gute Ausgangsposition verschaffen fürs Rückspiel. Die haben wir jetzt, weil wir kein Gegentor bekommen haben“, sagte NationalmannschaftsTorhüter Kevin Trapp.
Was auch an ihm lag, hielt er doch im ersten Durchgang einem Foulelfmeter gegen Marcelo Brozovic (22.). Hoffnung dürfte den Eintracht-Fans vor allem die überzeugende zweite Halbzeit gegen den 18-maligen italienischen Meister machen, in der sich die Mannschaft von Trainer Adi Hütter aber trotz einiger Chancen nicht belohnte.
Zu Beginn wirkten die Gastgeber dagegen fast überrumpelt. Die Italiener spielten offensiv mit drei Stürmern und machten sofort Druck. Schon nach drei Minuten sah man Hütter energisch gestikulierend an der Seitenlinie. Der Österreicher musste auf Ante Rebic verzichten, im „magischen Dreieck“der Hessen spielten Sebastien Haller, Luka Jovic und Mijat Gacinovic.
Die bislang gefährlichste Offensive der laufenden Europa-LeagueSaison machte sich in der ersten Halbzeit das Leben aber selbst schwer. Die Eintracht, die als erstes deutsches Team mit sechs Siegen durch die Gruppenphase gekommen war, leistete sich ungewohnt viele Abspielfehler.
Nach Trapps Glanztat gegen Brozovic spielten die Frankfurter etwas zielstrebiger. Jovic vergab in der 30. Minute die bis dahin beste Chance der Hessen. Doch die Nerazzurri stellten die Frankfurter Defensive immer wieder vor Probleme. Matias Vecino vergab unbedrängt die nächste Chance zur Führung der Mailänder (40.). Der Bundesligist versuchte auf der anderen Seite immer wieder, mit viel Tempo zur Torauslinie zu stoßen. Die scharfen Flanken vor das Inter-Tor fanden aber zunächst keine Abnehmer.
In der zweiten Halbzeit erarbeitete sich die Eintracht dagegen mehrere gute Möglichkeiten – unter anderem durch den im Winter aus Augsburg gekommenen Martin Hinteregger (70.) – und hatte Pech, dass Schiedsrichter William Collum ein hartes Einsteigen gegen Haller nicht mit einem Elfmeter ahndete (53.). Hütter beschwerte sich so lautstark, dass er auf die Tribüne geschickt wurde. „Wenn man in der ersten Halbzeit den Elfmeter gibt, dann war der Elfmeter in der zweiten Halbzeit an Haller der klarere“, so Hütter hinterher. Jedoch war er auch nicht ganz unzufrieden: „Das Wichtigste in einem K.o.-Spiel ist es, dass man zu Null spielt. Das ist uns gelungen.“