Feuer und Flamme für eine alte Tradition
Albverein Durchhausen und Jugendgruppe Gunningen bauen ihre Funkenfeuer auf
DURCHHAUSEN/GUNNINGEN - Am Sonntag nach Fasnet – dem ersten Fastensonntag – ist es wieder so weit: In mehreren Orten in der Region brennen die Funkenfeuer. Auch der Albverein Durchhausen und die Jugendgruppe Gunningen haben wieder prächtige Funken für den Sonntag vorbereitet.
Traditioneller Platz des Durchhausener Funkens ist der 777 Meter hohe Scheckenbühl über dem Ort. Von hier aus ist der Feuerschein im weiten Umkreis zu sehen. Für die Organisation und Durchführung des Funkenfeuers und das Drumherum ist traditionell die Ortsgruppe des Schwäbischen Albvereins zuständig, deren 1972 eingeweihte Schutzhütte auf dem Scheckenbühl steht.
„Das ist immer ein ganzes Team“, erzählt Yvonne Ganter, Vorsitzende der Durchhausener AV-Gruppe, „jeder trägt seinen Teil bei: das Essen in der Hütte, das Aufstellen des Funkens oder den Glühweinverkauf.“ Bürger spenden das Funkenholz Im Nachbarort Gunningen ist es die Jugendgruppe, die für das Funkenfeuer verantwortlich ist. Das Brennholz dafür, so Nathan Gies von der Jugendgruppe, wird quasi „von den Gunninger Bürgern selbst gespendet“. Es sind die alten Weihnachtsbäume, die die Jugendgruppe einsammelt und dann in einem Zuge auch gleich für den Scheiterhaufen des Funkenfeuers aufgeschichtet hat.
In Durchhausen kommt das Holz dagegen direkt aus dem Wald: Der Holzrücker der Gemeinde, Markus Merz, hat schon das ganze Jahr über ein waches Auge auf vertrocknetes oder abgestorbenes Holz, Käferholz und anderes nicht kommerziell verwertbares Schadholz geworfen. Dieses versieht er dann gleich mit dem Vermerk „Funkenholz“, um es dann später einzusammeln. „Wir verwenden ausschließlich Schadholz aus dem Gemeindewald“, betont Merz. Eingespieltes Team Früher wurde im Gemeinde-Mitteilungsblatt nach „fleißigen Helfern“für den Funken-Aufbau gesucht. „Aber die kommen dann in Jeans, aber das ist bei Holzarbeiten mittlerweile verboten“, so Merz, „und wenn man mit der Motorsäge arbeiten will, braucht man einen Sachkundenachweis.“Deshalb hat Markus Merz inzwischen ein festes Team von zwölf engagierten Fachleuten zusammengestellt – „Männer mit Herzblut für Durchhausen“, wie er sagt –, die ehrenamtlich und mit den entsprechenden Gerätschaften und einem Spezialschlepper am Samstag vor dem Funkensonntag schnell und effizient den Scheiterhaufen bauen.
Dabei schichten sie die dicken Bäume in der Art eines Blockhauses mit Strohboden auf und füllen die Zwischenräume mit gespaltenem Holz. Den Ehrgeiz, immer größer und höher zu bauen, haben sie aber nicht. Denn die Sicherheit geht stets vor. Im vergangenen Jahr etwa wurde der Funken wegen des starken Windes etwas kleiner gebaut, um die Stabilität zu gewährleisten.
Die Feuerwehr ist, während der Funken brennt, natürlich mit einem Löschfahrzeug in der Nähe und übernimmt auch die Absperrung für die Umzugsstrecke des Fackelzugs, der von der „alten Kirche“her kom- mend, den Scheckenbühl hinauf zieht.
Traditionell ist es immer den Kindern vorbehalten, mit ihren Fackeln den Holzstoß anzuzünden. Danach sind dann die Eltern aufgefordert, darauf zu achten, dass ihre Kinder den nötigen Sicherheitsabstand zum Feuer halten. Eine Absperrung zur Hangseite hin, soll verhindern, dass Besucher in der Dunkelheit abrutschen.
Am Funkensonntag, 10. März, ist die Durchhausener Albvereinshütte ab 14.30 Uhr geöffnet. Es gibt Kaffee und Kuchen und ein kleines Vesperangebot. Ab 17.30 Uhr werden an der „alten Kirche“wieder Fackeln verkauft.
Gegen 18 Uhr startet dann der Fackelzug zum Funken. Für die Kinder spendiert der Albverein traditionell eine Grillwurst mit Brot. Bewirtet wird in der Hütte – direkt beim Funken gibt es auch dieses Jahr wieder Glühwein und Punsch.
Auch die Jugendgruppe Gunninen hat den von ihr selbst renovierten Bauwagen aufgestellt und wird am Sonntag Würstchen, Glühwein und alkoholfreie Getränke verkaufen, während – so gegen 19 Uhr – auch das Gunninger Funkenfeuer zu brennen beginnt.