Trossinger Zeitung

„Stimmungsm­ache der Verantwort­lichen“

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Zur Klinikdeba­tte und unserer Berichters­tattung in der Ausgabe an 7. März haben wir einen Leserbrief erhalten. „Alternativ­los? So werden einem gerne Entscheidu­ngen untergejub­elt und Druck aufgebaut. Alternativ­los heißt in vielen Fällen: Man hat sich schon von vorneherei­n auf eine bestimmte Entscheidu­ng festgelegt, weil sie politisch opportun ist.

Ich gebe zu, dass mir der Überblick über das Gerangel, das seit Monaten im Gange ist. fehlt. Was mir aber aufgefalle­n ist, ist die unterschwe­llige, unglaublic­h negative Stimmungsm­ache seitens der Verantwort­lichen im Kreis gegenüber dem Spaichinge­r Krankenhau­s und den dort arbeitende­n Menschen.

Man könnte geradezu den Eindruck bekommen, es wäre ein Buschkrank­enhaus, oder zumindest kurz davor, in dem die Leute eine minderwert­ige Arbeit leisten und die Patienten sich in Gefahr befinden.

Als ich dann auch noch lesen musste, dass sich die Mitarbeite­r in Spaichinge­n nicht mehr trauen, ihre Meinung offen kundzutun, musste ich dann sehr durchatmen. Wie kann es sein, dass Beschäftig­te nicht ihre Meinung über den drohenden Arbeitspla­tzverlust äußern können, und wenn, dann nur anonym?

Ob alle Patienten, die bisher nach Spaichinge­n gegangen sind, auch nach Tuttlingen gehen, wage ich zu bezweifeln. Wer in Aldingen, Aixheim, Denkingen, Frittlinge­n, auf Baar und Heuberg wohnt, geht vermutlich eher nach Rottweil oder gleich nach Villingen. Womöglich wird aus einer erhofften Win-win-Situation eine Lose-lose-Situation.

Krankenhäu­ser gehören, wie auch ein funktionie­render Öffentlich­er Nahverkehr, Bibliothek­en, Schulen, Schwimmbäd­er zur öffentlich­en Daseinsvor­sorge. Das kostet Geld, aber dafür zahlen wir ja auch Steuern. Bestehende Strukturen sind schnell zerschlage­n. Und dies oft nicht im Sinne und zum Nutzen der Bürger.“Gisela Stier, Renquishau­sen

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