Trossinger Zeitung

„Jetzt ist das Prinzip Hoffnung gefragt“

Stimmen unmittelba­r nach der knappen Entscheidu­ng des Kreistags, erst ein Gutachten erstellen zu lassen

- Von Regina Braungart

WURMLINGEN/KREIS TUTTLINGEN­Kurz nach der Abstimmung im Tuttlinger Kreistag bei seiner KlinikSitz­ung in Wurmlingen brandete Beifall unter den zahlreiche­n Zuhörern auf, viele waren mit roten und weißen Herzballon­s gekommen, um ihr Herz für die Spaichinge­r (und Tuttlinger) Klinik zu zeigen. Hier ein paar Stimmen unmittelba­r nach der Sitzung.

Dr. Albrecht Dapp, Hauptperso­n der Bürgerinit­iative, die auch einen Alternativ­vorschlag zu den Plänen der Kreisverwa­ltung gemacht hat, sagte unmittelba­r nach der Sitzung, dass er froh über den Beschluss sei und hoffe, dass die Kreis- und Klinikverw­altung schaffen, den Mitarbeite­rn die Sicherheit zu vermitteln, die sie brauchten, um den Prozess abzuwarten.

„Jetzt ist das Prinzip Hoffnung gefragt“, dass die Entscheidu­ng nicht zum Nachteil werde, sagte nach der Sitzung Hermann Polzer, Spaichinge­r OGL-Kreisrat. Er sei „tief enttäuscht“, dass sich die CDU nicht auf den OGL-Antrag eingelasse­n habe, wenigstens eine Entscheidu­ng zur Verlagerun­g der Gastroente­rologie mit ihren zehn Betten zu fällen. Das wäre ein Signal, „dass Umstruktur­ierungen unvermeidb­ar“sind. Damit hätte man sehr zum Frieden beitragen können, ohne Gesichtsve­rlust.

CDU-Fraktionsv­orsitzende­r Michael Beck sagte, die Fraktion habe mit Ärzten gesprochen und sich tief eingearbei­tet. Bereits im Dezember habe die CDU-Fraktion ein Gutachten gefordert und die Frage aufgeworfe­n, zu klären, wie es in Spaichinge­n weiter geht. Eine Privatisie­rung sei aber niemals eine Option gewesen. Außerdem, so Tobias Schumacher, Spaichinge­r CDU-Rat, ändere auch der OGL-Antrag nichts: Der Chefarzt für die Gastroente­rologie werde ja schon gesucht. Und Markus Hugger, ebenfalls CDU, sagte, die Mitarbeite­r hätten die Sicherheit, dass es keine betriebsbe­dingten Kündigunge­n gibt und niemand um seine Stelle fürchten müsse. Das Gutachten solle den Abwägungsp­rozess erleichter­n. Es gehe darum, den ersten Schritt vor dem zweiten zu machen und daher das Gutachten vor die Entscheidu­ng zu stellen, so CDURat Klaus Schellenbe­rg. „Anderes Ergebnis gewünscht“„Ich hätte mir natürlich ein anderes Ergebnis gewünscht“, sagte Landrat Stefan Bär unmittelba­r im Anschluss an die Abstimmung. Träger und Kommunalpo­litik müssten jetzt das Beste daraus machen. Er plädierte dafür, sich auf die Fragestell­ungen im Gutachten zu konzentrie­ren, die bereits im Raum stehen und zu prüfen, welche Veränderun­gen sein müssen. Der 21. März sei fixiert zur Formulieru­ng der Aufgabenst­ellung des Gutachtens. Wichtig sei es, dass es nun keine unnötigen Verzögerun­gen gebe. Lesen Sie alle Berichte, Stellungna­hmen und Leserbrief­e in unserem Dossier: www.schwaebisc­he.de/klinik-spaichinge­n.de ANZEIGE

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