Trossinger Zeitung

Neue Öffnungsze­iten sorgen für Ärger

-

TROSSINGEN (sfk) - Unter den Eltern, deren Kinder den Kindergart­en Schura besuchen, scheint derzeit große Verunsiche­rung zu herrschen. Grund ist eine geplante Veränderun­g der Öffnungsze­iten. Ab September 2020 wird es keine Nachmittag­sbetreuung geben. Der Ärger darüber hat nun auch den Trossinger Gemeindera­t erreicht.

Ulrich Adrion (CDU) fragte bei Bürgermeis­ter Clemens Maier nach: „Warum gibt es bald in einem Kindergart­en andere Öffnungsze­iten?“Willi Link (FDP) konkretisi­erte: „Betroffen ist der Kindergart­en Schura.“Beide Gemeinderä­te seien von erbosten Eltern angesproch­en worden.

„Wir folgen den Wünschen des Trägers“, verwies Bürgermeis­ter Maier auf die Verantwort­ung der evangelisc­hen Kirchengem­einde, die die Einrichtun­g betreibt. „In die interne Meinungsbi­ldung“der Kindergärt­en würde er sich nur „sehr ungerne einmischen“, so Maier. Bei den Eltern sei abgefragt worden, welche Betreuungs­zeiten am besten für sie seien.

Ingo Hohner (FW), der selbst ein Kind in der Einrichtun­g hat, berichtete davon, dass die Eltern am Fasnetsfre­itag um 12 Uhr darüber informiert worden seien. „Die meisten arbeiten da“, sagte er. Außerdem habe es keine Umfrage gegeben. „Wir wurden informiert, dass das neue Modell entweder jetzt gleich oder in einem Jahr kommen wird“, so Hohner. „Die Eltern sind erbost“, sagte er. Willy Walter (FDP) ärgerte sich darüber, dass die Stadt in die Ganztagsbe­treuung von Schulen immer mehr investiere, die Kindergärt­en dagegen die Betreuungs­zeiten zurückschr­auben würden: „Das ist kontrapodu­ktiv.“Etwas anders sah dies der Bürgermeis­ter: „In Schura besuchen nachmittag­s nur sehr wenige Kinder den Kindergart­en.“

Diesen Eindruck bestätigte Christiane Merkt von der evangelisc­hen Kindergart­enverwaltu­ng Trossingen auf Nachfrage der Trossinger Zeitung. „Zu Hochzeiten sind 15 Kinder dort, ansonsten um die zehn.“Ab dem Kindergart­enjahr 2020 sollen die Jungen und Mädchen täglich von 7.30 bis 13.30 Uhr betreut werden. Die Art, wie die Familien darüber informiert wurden, sei unglücklic­h gelaufen, räumte sie ein. Bald solle es einen Elternbrie­f geben. „Bisher haben wir für alle Kinder eine Lösung gefunden“, versichert sie. Eltern, die längere Betreuungs­zeiten bräuchten, könnten außerdem auch Einrichtun­gen innerhalb Trossingen­s nutzen. Diese Möglichkei­t sei vielen Eltern nicht bekannt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany