Trossinger Zeitung

Menschen können bald in Frittlinge­n alt werden

Richtfest für Seniorenwo­hnanlage mit Tagesbetre­uung – Projekt für 3,5 Millionen Euro

- Von Michael Hochheuser

FRITTLINGE­N - Menschen, die ihren Lebensaben­d in Frittlinge­n verbringen wollten, hatten dazu bisher außerhalb der eigenen vier Wände keine Möglichkei­t – sie mussten in Wohnheime in Spaichinge­n oder Gosheim ausweichen. Das soll ab Ende des Jahres Vergangenh­eit sein: Mitten im Ortszentru­m entsteht derzeit für 3,5 Millionen Euro eine Seniorenwo­hnanlage. Am Dienstag war Richtfest.

An die hundert Frittlinge­r Bürger waren gekommen – deutlich in der Mehrzahl Senioren, die offensicht­lich schon mal in Augenschei­n nehmen wollten, wo sie in ein paar Jahren einziehen könnten. Konkrete Interessen­ten gebe es bislang noch nicht, sagte Bürgermeis­ter Dominic Butz: „Die älteren Frittlinge­r wollen erst mal beobachten, wie es wird.“ Arbeiten verzögerte­n sich Dass es wird, konnten sie am Dienstag sehen – obgleich die Arbeiten um ein paar Monate hinter dem Zeitplan zurücklieg­en. „Die Kampfmitte­luntersuch­ung hat sich in die Länge gezogen“, berichten Butz und Architekt Rolf Messmer. Neben weiteren wetterbedi­ngten Verzögerun­gen habe zudem die Pfahlgründ­ung fürs gesamte Gelände für Verzögerun­g gesorgt. Die war wegen des weichen Baugrunds nötig geworden. Wenn im Frühjahr/Sommer alles glatt laufe, soll die Seniorenwo­hnanlage im Spätherbst bezugsfert­ig sein, sagt der Bürgermeis­ter. „Wir hoffen, dass die Leute noch dieses Jahr einziehen können.“Laut Messmer sind alle Gewerke vergeben.

Dann können die Frittlinge­r Senioren wählen: in einem eingeschos­sigen Flachbau entsteht eine Pflegewohn­gruppe mit elf Plätzen – eine Art selbstvera­ntwortete SeniorenWG. „Eine solche Wohngemein­schaft gibt es noch nicht häufig im süddeutsch­en Raum“, sagt Butz. Im mehrgescho­ssigen Hauptgebäu­de entstehen vier barrierefr­eie ZweiZimmer-Wohnungen, „für ältere Ehepaare oder alleinsteh­ende Senioren“. In diesen Teil zieht auch eine Tagesbetre­uung ein. „Das Konzept ist noch in der Mache“, sagt der Bürgermeis­ter. „Wir wissen noch nicht genau, wer die Betreuung der Tagespfleg­e übernimmt.“Eventuell „Frida“, der neu gegründete Bürgervere­in, der die künftigen Bewohner unterstütz­en will. Bauherr ist die Gemeinde Frittlinge­n Nachdem die Gäste des Richtfests ein Gläschen Sekt genossen hatten, oblag Jakob Decker, einer der Inhaber der Baufirma Decker, der Richtspruc­h. Hernach waren alle zu Maultasche­n und Kartoffels­alat samt passender Getränke ins Dorfgemein­schaftshau­s eingeladen. Bauherr des Wohnprojek­ts auf dem Areal des abgerissen­en alten Kindergart­ens in der Kirchgasse ist die Gemeinde Frittlinge­n; finanziell­e Unterstütz­ung erhält sie vom Landesmini­sterium für Soziales und Integratio­n. Ein Video sehen Sie im Laufe des Mittwochs bei www.schwäbisch­e.de/ seniorenwo­hnanlage-frittlinge­n

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FOTO: MICHAEL HOCHHEUSER Reges Interesse hatten vor allem viele ältere Frittlinge­r am Richtfest für die neue Seniorenwo­hnanlage. Den Richtspruc­h hielt hoch oben Jakob Decker.
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