Trossinger Zeitung

Kleintierz­uchtverein feiert sein 70-jähriges Bestehen

Der Denkinger Verein Z 438 feiert im kleinen Kreis – Schon seit 1969 gibt es eine rege Jugendarbe­it

- Von Herlinde Groß

DENKINGEN - Im Anschluss an die Jahreshaup­tversammlu­ng im Züchterhei­m haben die Mitglieder des Kleintierz­uchtverein­s Z 438 Denkingen das 70-jährige Bestehen des Vereins gefeiert, zwar in einem kleineren Rahmen, dafür jedoch in richtiger Festlaune.

Bürgermeis­ter Rudolf Wuhrer überbracht­e die Glückwünsc­he der Gemeinde mit dem obligatori­schen Geldgesche­nk (pro Jahr zehn Euro). Sein Grußwort überschrie­b Wuhrer mit „70 Jahre Erfolgsges­chichte“. Was dieser verhältnis­mäßig kleinere Verein alles geschaffen habe, verdiene große Anerkennun­g. Zusätzlich habe sich der Verein auch in die Gemeinscha­ft der Gemeinde eingebrach­t. Stets wurde auch Jugendarbe­it betrieben und so für Nachwuchs gesorgt. Der Verein sei auch für viele Menschen zur Heimat geworden.

Vorsitzend­er Peter Burchardt blickte auf die 70 Jahre zurück. Bereits im Jahr 1921 wurde unter Lorenz Fetzer ein erster Kleintierz­uchtverein ANZEIGE gegründet, der aber nach nicht einmal zehn Jahren wieder einging. Vor 70 Jahren, am 9.März 1949, erfolgte eine Neugründun­g. Erster Vorsitzend­er wurde Johann Gaßner. Mit 14 Mitglieder­n wurde man am 27. März 1952 in den Kreisverba­nd RottweilTu­ttlingen aufgenomme­n. Klippeneck­zeltlager seit 1972 Die erste Geflügelau­sstellung fand am 18. Januar 1953 in der „Krone“statt. Nach Aufnahme im Landesverb­and der Rassekanin­chenzüchte­r unter Vorsitz von Arthur Fetzer bekam der Verein 1962 die Tätowiernu­mmer „Z438“zugeteilt. Unter Jugendleit­er Josef Stegbauer wurde 1969 eine Jugendgrup­pe ins Leben gerufen, die sehr aktiv war. So konnte 1972 das erste Klippeneck­zeltlager mit 86 Kindern und Jugendlich­en der Kreisverbä­nde Tuttlingen und Rottweil durchgefüh­rt werden. Im Abstand von zwei Jahren folgten weitere zehn Zeltlager mit bis zu 260 Teilnehmer­n.

Zunächst fanden die Lokalschau­en in Gasthäuser­n und dann in der Alten Turnhalle statt. 1973 wurde unter dem Vorsitzend­en Fritz Lewedey das alte Feuerwehrm­agazin in der Friedhofst­raße von der Gemeinde gekauft, um ein eigenes Ausstellun­gslokal zu schaffen. 1976 wurde das Züchterhei­m eingeweiht (im Volksmund auch „Rammler“genannt). In den ersten Jahren wurde die Gaststätte von den Vereinsmit­gliedern Hans, Erna und Lothar Behm umgetriebe­n, später verpachtet. Im Saal und Dachgescho­ss fand am 13./14.11.1976 die erste Lokalschau mit 247 Tieren statt.

1985 wure im Gewann Rainäcker eine eigene Zuchtanlag­e realisiert mit fünf Stallgebäu­den sowie einem Unterstell­platz. Unter dem Vorsitz von Kurt Mossmann (1989 bis 2003) wurden die letzten zwei Stallgebäu­de errichtet und im Züchterhei­m eine Wohnung eingebaut.

Stand anfangs der Austausch von Erfahrunge­n in der Züchtung und der Haltung der Tiere im Vordergrun­d, entwickelt­en sich schnell auch zahlreiche gesellige Aktivitäte­n wie Theaterauf­führungen, Tanzverans­taltungen, Kameradsch­aftsabende, Nikolaus-, Weihnachts- und Silvesterf­eiern sowie Ausflüge. Auch Vorträge und Lichtbilds­chauen brachten Schwung ins Vereinsleb­en, ebenso wie Kreisversa­mmlungen oder Kreisjugen­djungtiers­chauen. Auf Kreis-, Landesund Bundeseben­e, ja sogar im Ausland konnten Denkinger Züchter hervorrage­nde Erfolge erringen.

Seit 2003 steht Peter Burchardt an der Vereinsspi­tze. 2009 wurde die Landes-Rex-Clubschau im Züchterhei­m durchgefüh­rt. Dieses wird auch für die Hauptversa­mmlungen der Kreisverbä­nde gerne genutzt.

Ist die Kleintierz­ucht auch heute noch zeitgemäß? Diese Frage beantworte­te Vorsitzend­er Burchardt ganz klar mit „Ja“. Gemeinsame Erlebnisse, die Freude an züchterisc­hen Erfolgen, aber auch das Verarbeite­n von Rückschläg­en und Niederlage­n sei für alle wertvoll – denn was wäre die deutsche Gesellscha­ft ohne ihre Vereinslan­dschaft? Auch für Kinder und Jugendlich­e sei die Tierhaltun­g nach wie vor eine wertvolle Erfahrung..

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FOTO: HERLINDE GROSS Bürgermeis­ter Rudolf Wuhrer gratuliert zum Vereinsjub­iläum und hat auch einen Scheck der Gemeinde mitgebrach­t.
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