Trossinger Zeitung

ZF sieht Fokus auf E-Mobilität bei VW kritisch

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BERLIN/FRIEDRICHS­HAFEN (dpa) Der Chef des Automobilz­ulieferers ZF Friedrichs­hafen, Wolf-Henning Scheider, sieht bei VW eine zu starke Konzentrat­ion auf reine Elektromob­ilität. „Man darf nicht die Strategie eines einzelnen Unternehme­ns mit der gesamten Branche gleichsetz­en“, sagte der Vorstandsc­hef dem „Tagesspieg­el“. Er habe zwar Respekt vor der VWStrategi­e, am Ende müsse aber der Kunde die Produkte kaufen. „Und da wird es nicht nur die eine Lösung geben.“Wenn es um Alternativ­en zum Verbrennun­gsmotor geht, setzt die Branche zurzeit neben batterieel­ektrischen Antrieben etwa auch auf Brennstoff­zellentech­nik, synthetisc­he Kraftstoff­e oder Hybride. VW-Chef Herbert Diess legt aber den Fokus auf E-Mobilität. Nach Angaben vom Dienstag sollen bis 2028 fast 70 neue E-Auto-Modelle in den Verkauf gehen. In den kommenden zehn Jahren will VW dann 22 Millionen Elektroaut­os bauen statt den bisher angepeilte­n 15 Millionen.

Der Umstieg auf ein Elektroaut­o sei von heute auf morgen nicht möglich, sagte ZF-Chef Scheider. Es hake etwa an der Reichweite der E-Fahrzeuge. „Ich bin davon überzeugt, dass sich dieses Thema mit der Zeit lösen lässt. Aber nicht in den nächsten zehn bis 20 Jahren.“ZF selbst setze auf eine Kombinatio­n aus Elektround Verbrennun­gsmotor, die bald rein elektrisch­e Reichweite­n von 80 bis 100 Kilometern ermögliche, sagte Scheider. Ende des Jahres würden die ersten Fahrzeuge mit diesem Antrieb im Autohaus stehen.

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FOTO: DPA ZF-Chef WolfHennin­g Scheider.

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