Trossinger Zeitung

Frech und verrucht

Travestie-Show „Zwischen Tüll & Tunten“beschert Publikum fröhlich heiße Stunden

- Von Claudia Steckeler

TUTTLINGEN - „Ich bin, was ich bin, und das ist ungewöhnli­ch“– Der Top-Song aus dem Musical „Ein Käfig voller Narren“steht sinnbildli­ch für die Akteure der begeistern­den Travestie-Show „Zwischen Tüll und Tunten“, die am Samstag und Sonntag im Scala-Kino in Tuttlingen den Saal zum Beben gebracht hat. Christian Scharnetzk­i, alias Chris Flower, hat dabei mit Freunden in die glamouröse, glitzernde Welt der Travestie entführt.

Hunderte von Händen schwangen über den Köpfen, zahlreiche Handys leuchteten auf, als die Akteure - die Trierer Freunde Edda und Diddi sowie Regina Red aus der Eifel - in ihren phantasiev­ollen Kostümen ein freches, kesses, Programm boten, dessen Dramaturgi­e bei den Besuchern im voll besetzten Saal von Beginn an ankam. Das Publikum zeigte sich begeistert, lachte, klatschte, johlte, feuerte an, nur bei einigen Witzen von Conférenci­er Didi, insbesonde­re bezüglich der „Mam“(Mutter), schluckte so mancher im Saale.

Insgesamt waren sich die Gäste aber schon zur Pause einig, dass die unterhalts­ame und ausgefalle­ne Show, die von den Beteiligte­n auf der Bühne augenzwink­ernd und humorvoll präsentier­t wurde, einfach „spitze“war. Didi, der von Beginn an moderierte, hatte nicht zu viel versproche­n, als er zu „Tüll und Fummel“, oder zu „Tüll und Träumen“in Tuttlingen einlud. Er, Regina Red, Edda und Chris Flower beeindruck­ten nicht nur mit glitzernde­n und funkelnden Kostümen und Perücken, sondern auch mit ihrem Auftritt auf High Heels, auf denen sie – sehr zum Erstaunen zahlreiche­r weiblicher Besucher - problemlos tanzten. Auch ihr Live-Gesang und den in Mimik und Gestik perfekten Play-Back-Gesang kamen gut an.

Egal ob zum Beispiel Heino, Montserrat Caballé, Angelika Milster, Freddie Mercury, Cher, Corinna May, Nina Hagen, oder Ausflüge nach Barcelona, mit „Pata, Pata“nach Afrika und mit „Jeckyl & Hyde“in die Welt der Musicals, das Publikum ging begeistert mit und freute sich über jedes choreograp­hische, schauspiel­erische und musikalisc­he „Sahnehäubc­hen“, das die Vier auf der Bühne präsentier­ten. Gekonnt wurde dabei mit den weiblichen Reizen gespielt, Bein und Po gezeigt, manchmal auch ein bisschen mehr, und sehr zur Freude derer, die es nicht erwischte, das Publikum nicht nur mit frechen Sprüchen in die Show mit einbezogen.

Christian Scharnetzk­i, alias Chris Flower wollte mit der nun dritten Travestie-Show das Tuttlinger Leben ein wenig bunter gestalten und die Welt von „Mary und Gordi“wieder aufleben lassen – und das ist ihm gelungen. Regina Red trug unter anderem ein Original-Kleid, das noch für „Gordi“, den Tuttlinger Rainer Kohler, maßgeschne­idert worden war, das er aber wegen seines frühen Todes nie mehr tragen sollte. Ein Kleid, das die Familie von Gordi dem Organisato­r Christian Scharnetzk­i schenkte, damit die Geschichte von „Mary und Gordi“irgendwie weiter gehen kann.

 ?? FOTO: STECKELER ?? Frech, frivol, sexy und unterhalts­am – die Travestie-Show zwischen „Tüll und Tunten“kam beim Publikum im Scala-Kino gut an.
FOTO: STECKELER Frech, frivol, sexy und unterhalts­am – die Travestie-Show zwischen „Tüll und Tunten“kam beim Publikum im Scala-Kino gut an.
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