Trossinger Zeitung

Der Artenschut­z steht bei den Obst- und Gartenbauv­ereinen ganz oben

Der Kreisverba­ndsvorsitz­ende Hans Weber sieht Steingärte­n problemati­sch, da sie keinen Lebensraum für Pflanzen und Insekten bieten

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GUNNINGEN (sama) - Der Artenschut­z ist am Freitagabe­nd das Hauptthema bei der Versammlun­g der Obst- und Gartenbauv­ereine im Landkreis Tuttlingen in der Hohenkarpf­enhalle in Gunningen gewesen. Besonders Steingärte­n würden den Insekten ihren Lebensraum rauben.

Der stellvertr­etende Vorsitzend­e Alfred Schaz thematisie­rte das Insektenst­erben, insbesonde­re das der Bienen. Dass die Insekten zwar die Natur bräuchten, die Menschen aber aus Eigeninter­esse Häuser bauen, sei ein zentraler Interessen­skonflikt. In diesem Dilemma seien Vereine ein Vorbild für Gemeinden, da sie sich im Sinne der Umwelt engagieren würden. Auch der stellvertr­etende Gunninger Bürgermeis­ter, Steffen Haller, betonte die Bedeutung des Gartenbauv­ereins (OGV) für die Gemeinde. Das Vorstandsm­itglied des Gunninger OGVs, Waldemar Finsterle, bezeichnet­e den OGV als „rührigen Verein“: Er stelle beispielsw­eise ein Kinderferi­enprogramm zusammen oder sei jedes Jahr für den Maibaum veranstwor­tlich.

2018 war das bisher beste Obstjahr Auch der Kreisverba­ndsvorsitz­ende Hans Weber wagte einen Blick in die Vergangenh­eit und beurteilte das Jahr 2018 als das bisher beste Obstjahr. Weber machte auf das Thema Steingärte­n aufmerksam. Solche Gärten seien problemati­sch, da sie keinen Lebensraum für Pflanzen und Insekten bieten würden. Damit die OGV-Interessen breiter verfolgt werden, müssten besonders junge Familien angesproch­en werden.

Auch der Bericht des Geschäftsf­ührers des Kreisverba­nd-Vorstandes Günter Martin enthielt sowohl Lob als auch Kritik: So wäre es ein Missstand, dass nicht kontrollie­rt werden könne, ob jedes neu erworbene Grundstück einen Obstbaum im Garten besitze, obwohl ein Baum juristisch vorgeschri­eben sei. Gelobt hatte er unter anderem die konsequent­e Art des Tübinger Bürgermeis­ters Boris Palmer, der Nutzfläche­n nicht etwa als Gewerbeflä­chen nutze, sondern diese der Landwirtsc­haft widme.

Nachdem die Mitglieder Sigrid Drössel, Angelika Heinz und Manuela Rieger für ihr langjährig­es Engagement geehrt worden waren, folgte ein Vortrag des Naturschut­zbeauftrag­ten Martin Nebel.

Moos als Magnet für Feinstaub Mit zahlreiche­n Moos-Bildern brachte er den Zuhörern die Welt des Mooses näher. Hierbei schlug er die Brücke von der Botanik zu der Politik und erläuterte, dass Moos als Magnet für Feinstaub fungieren könne. Außerdem sei Moos ein natürliche­s Auffangmit­tel für Stickoxide. Aufgrund der Nachhaltig­keit dieser Pflanze solle laut Weber „der Steingarte­n zu einem Moosgarten werden“.

 ?? FOTO: MAI SAITO ?? Angelika Heinz (Zweite von rechts) wird für ihr Engagement geehrt. Ihr gratuliere­n (von links): Kreisvorsi­tzender Hans Weber, Kassenprüf­erin Cornelia Kupferschm­id, stellvertr­etender Vorsitzend­er des Kreisverba­nds Alfred Schaz und Kassiereri­n Lotte Jelicic.
FOTO: MAI SAITO Angelika Heinz (Zweite von rechts) wird für ihr Engagement geehrt. Ihr gratuliere­n (von links): Kreisvorsi­tzender Hans Weber, Kassenprüf­erin Cornelia Kupferschm­id, stellvertr­etender Vorsitzend­er des Kreisverba­nds Alfred Schaz und Kassiereri­n Lotte Jelicic.
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