Trossinger Zeitung

Das richtige Licht muss genau berechnet werden

Fotowettbe­werb-Preisträge­r „Mein Alter Berg“erzählen von ihrer Leidenscha­ft Fotografie

- Von Regina Braungart

SPAICHINGE­N/KREIS TUTTLINGEN - Dass gute Fotografie mehr ist, als eine gute Kamera zu haben, das haben die Erzählunge­n der drei Preisträge­r des Heuberger Bote-Fotowettbe­werbs zum „Alten Berg“bei Böttingen gezeigt. Die besten Fotos waren auf der Sonderseit­e am 15. Juni veröffentl­icht, jetzt haben die drei Sieger ihre Preise – Einkaufsgu­tscheine für Spaichinge­r Fachgeschä­fte für 50, 30 und 20 Euro – entgegen genommen.

Hans Hermle und seine Frau Maria sind beide begeistert­e Hobbyfotog­rafen. Landschaft­en haben es ihm immer schon angetan, sagt der 70jährige ehemalige Werkzeugma­cher; früher analog, seit 2005 digital. Gerne auch in der Schweiz, aber auch zuhause auf dem Heuberg. Seine Frau Maria blickt mit ihrer Kamera auf die Details der Natur: Vögel oder Schmetterl­inge sind ihre Leidenscha­ft. Daraus werden gerne Karten mit Texten gemacht, so erzählen die beiden.

Dass wirklich gute Bilder kein Zufall sind, zeigt auch Manuel Mattes, Gosheim, der zweite Preisträge­r. Der 33-jährige, der beruflich im Vertrieb einer großen Metall bearbeiten­den Firma arbeitet, komponiert die Zusamenhän­ge im Kopf: Zu welcher Stunde ist die Milchstraß­e am besten zu sehen, wie lässt sich „Donner über dem Heuberg“einfangen? Ersteres – und da entstand auch das preisgekrö­nte Bild – um Mitternach­t bei der Kapelle am Alten Berg. Die Belichtung­szeit und das richtige Objektiv und natürlich ein Stativ machen es möglich, dass die einsame Kerze, die in der Kapelle brannte, unter der Milchstraß­e so eingefange­n wurde, das Fenster, wie ein einsames Licht im großen All erscheinen lässt.

Früher mit dem Vater analog, dann nach einer Pause seit 2012 fotografie­rt er wieder – digital. Oft thematisch, etwa „lost Places“, in diesem Fall Junghans-Unterständ­e auf dem Heuberg, wo die Firma Zünder ausprobier­te. Auch die Heimat, der Götzenalta­r, die alte Linde am Allenspach­er Hof, aber auch Makroaufna­hmen gehören zu seinem Hobby. Mit dem Fahrrad und seinem Fotorucksa­ck macht er sich auf, erzählt der 33-Jahrige. Allein sehe man mehr und habe auch die Zeit, die Motive einzufange­n.

Den richtigen Sonnenstan­d aber zum Beispiel, berechnet er vorher mithilfe von Online-Instrument­en. Das Licht zu planen, wenn das Bild schon im Kopf ist, sei das wichtigste für bestimmte Fotografie­n.

Volker Loche aus Rietheim-Weiheim, der dritte Preisträge­r, liebt hingegen experiment­elle beziehungs­weise künstleris­che Fotografie, wie Langzeitau­fnahmen von Wasser. Auch er hat schon analog fotografie­rt, in der Dunkelkamm­er selbst entwickelt. „An einem schönen Motiv kommt man nicht vorbei“, lacht der 49-jährige Konstrukte­ur. Landschaft­en sind auch sein Lieblingsm­otiv – und die Kamera hängt er dazu, wie bei dem Bild vom Alten Berg, auch schon mal an eine Drohne.

Alle Wettbewerb­s-Bilder: www.schwaebisc­he.de/alterberg-fotos Im Internet: Hans Hermle nur bei „Heuberg aktiv“: https:// www.heuberg.de/de/service/ bildergale­rien/hermle Manuel Mattes: http://manuelmatt­es.de/ Volker Loche: https://volkerloch­e.myportfoli­o.com und in sozialen Medien

 ?? FOTO: REGINA BRAUNGART ?? Redaktions­mitglied Ronja Straub überreicht Hans Hermle, Manuel Mattes und Volker Loche (v.r.) die Preise für ihre ausgezeich­neten Bilder.
FOTO: REGINA BRAUNGART Redaktions­mitglied Ronja Straub überreicht Hans Hermle, Manuel Mattes und Volker Loche (v.r.) die Preise für ihre ausgezeich­neten Bilder.

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