Feuerwehr und DRK unterstützen in der Corona-Krise
Die Hilfsorganisationen kontrollieren im Auftrag der Ortspolizeibehörde, ob die Trossinger sich an die Corona-Verordnung halten
TROSSINGEN - Nachdem das Land Baden-Württemberg die CoronaVerordnung mit Wirkung ab Samstag überarbeitet hat, waren Trossingens Hilfsorganisationen seit Samstagvormittag in der Stadt unterwegs, um die Einhaltung dieser Vorgaben zu überwachen. Die Freiwillige Feuerwehr und die Ortsgruppe des Deutschen Roten Kreuzes fungierten im Auftrag der Stadt Trossingen als Ortspolizeibehörde.
Nachdem alle Zusammenkünfte und Ansammlungen auf öffentlichen Plätzen und Gruppenbildungen im öffentlichen Raum von mehr als drei Personen verboten wurden, kontrollierten Feuerwehr und DRK, ob sich die Trossinger daran hielten.
„Probleme gab es dabei keine“, berichtet Thomas Springer, Kommandant der Feuerwehr. Während aufgrund des Wetters am Samstag ohnehin nicht allzu viele Leute draußen unterwegs gewesen seien, sei sonntags mehr los gewesen. „Bis auf vereinzelte Trossinger haben sich alle an das Versammlungsverbot und die Verordnung gehalten“, erzählt Springer. Eine größere Gruppe hatten die Helfer lediglich am Stadion angetroffen, wo sie sich zum gemeinsamen Training verabredet hatten. „Vereinzelt gab es Cliquenbildung, die meisten haben sich aber schon selbst aufgelöst, wenn sie unser Fahrzeug nur gesehen haben“, so Springer.
Auf Lautsprecherdurchsagen haben Feuerwehr und DRK verzichtet, stattdessen setzten sie darauf, anzuhalten und mit den Trossingern zu reden. Zwei Autos mit je zwei Helfern
hatte die Feuerwehr im Einsatz. Im Stadtgebiet fuhren sie vor allem die „Hotspots“ab, wo sich sonst viele Leute versammeln. „Die Plätze kennen wir ja“, meint Springer, beispielsweise den Wasserturm oder Wanderparkplätze.
Ob die Hilfsorganisationen am kommenden Wochenende nochmals einspringen, hängt laut Springer davon ab, ob die Polizei Kapazitäten hat, die Kontrollen selbst zu übernehmen. „Falls nicht, helfen wir als städtische Einrichtung gerne“, sagt Springer.
Das Wochenende war nicht der erste Einsatz der Feuerwehr im Auftrag der Ortspolizeibehörde. So kontrollieren die Helfer bei allen großen Märkten wie dem Pfingstmarkt die Durchfahrten. Eine ähnliche Aufgabe wie am Wochenende hatte die Wehr bereits 2006 beim Hagelunwetter, wie sich Springer erinnert: Damals waren die Feuerwehrleute in der Stadt unterwegs, um zu kontrollieren, ob beispielsweise Leute eingeschlossen waren oder Hilfe benötigten.
Dass DRK und Feuerwehr einspringen, ist möglich, weil die Feuerwehr eine Institution der Stadt ist und tätig werden darf, weil das Ordnungsamt nicht über ausreichend Dienstkräfte und Einrichtungen wie Lautsprecherwagen verfügt, so Stadtsprecherin Susan Sauter. „Zudem wurden beiden Hilfsorganisationen durch eine Vollmacht des Bürgermeisters beauftragt, im Namen der Stadt zur Umsetzung der CoronaVO hoheitliche Aufgaben wahrzunehmen. Beide handeln bei ihrer Aufgabenwahrnehmung wie städtische Mitarbeiter selbst.“