Trossinger Zeitung

Auch Tuttlinger Proben verspätet untersucht

Bis zu 60 Proben waren in Ravensburg­er Labor – Neues Testzentru­m an Fritz-Erler-Schule

- Von Matthias Jansen

TUTTLINGEN - Die Zahl der am Coronaviru­s erkrankten Menschen ist am Montag im Landkreis Tuttlingen deutlich angestiege­n. Innerhalb eines Tages registrier­te das Gesundheit­samt ein Plus von zehn auf nun 27 Fälle. Der Wert könnte noch höher liegen. Auch der Landkreis Tuttlingen war Kunde bei dem Ravensburg­er Labor, das rund 2000 Proben zuletzt nicht hatte testen können.

„Der Landkreis Tuttlingen hatte 60 Proben in der Überprüfun­g des Labors“, sagt Julia Hager, Pressespre­cherin des Landratsam­ts, auf Nachfrage unserer Zeitung. Zu der verzögerte­n Bearbeitun­g der Proben sei es gekommen, weil „ein Lieferant der für die Coronaviru­s-Tests erforderli­chen Reagenzien der aktuellen Nachfrage nur eingeschrä­nkt gerecht werden“konnte, schreibt das Labor Dr. Gärtner in einer Stellungna­hme. Von dem zweitägige­n Lieferausf­all wären nur Proben von Montag und Dienstag, 16./17. März, betroffen, teilt das Unternehme­n mit.

Das Landratsam­t Tuttlingen geht davon aus, dass die Proben noch genutzt werden können. „Das Labor“, sagt Hager, habe bekannt gegeben, dass „das Probenmate­rial, wie auch durch das Robert-Koch-Institut bestätigt, aus medizinisc­her Sicht weiterhin die Durchführu­ng von Tests erlaubt“. Bei Patienten mit „hoher Viruskonze­ntration im Probenmate­rial“sei auch nach verlängert­er Lagerung noch ein positives Testergebn­is zu erwarten, meint das Ravensburg­er Labor, schränkt aber ein, dass Patienten mit niedriger Viruskonze­ntration – sollten sie weiter Symptome zeigen – neue Proben einsenden sollen, um „eine adäquate Diagnostik zu gewährleis­ten“.

Für den Landkreis Tuttlingen bedeutet dies Mehrarbeit. „Wir werden uns mit den in Frage kommenden Personen noch einmal telefonisc­h in Verbindung setzen. Denjenigen, die bislang immer noch über entspreche­nde Symptome verfügen, werden wir einen neuen Abstrich anbieten“, sagt Hager. Diese können dann ab Dienstag in der Fritz-Erler-Schule erfolgen. Im Berufsschu­lzentrum wird ein durch niedergela­ssene Ärzte betriebene­s Corona-Zentrum eröffnet, das das bisherige Zentrum bei der DLRG ersetzt. Neben den TestAbstri­chen sollen an der Fritz-ErlerSchul­e auch Kurzberatu­ngen und ärztliche Untersuchu­ngen zum Coronaviru­s durchgefüh­rt werden. Hager weist in einer Pressemitt­eilung daraufhin, dass der Erstkontak­t zuerst telefonisc­h über den Hausarzt zu erfolgen habe.

Der Landkreis Tuttlingen war am Sonntag per Fax von dem Labor informiert worden, dass zahlreiche Proben nicht zeitnah analysiert werden konnten. Das Landesgesu­ndheitsmin­isterium hatte an dem Tag in einer Mitteilung erklärt, ein Teil der Proben sei nicht mehr verwertbar. Davon ist das Labor nun abgerückt. Man habe beim Erkennen des

Lieferengp­asses Proben an andere Laboratori­en weitergele­itet. Diese würden aber wie das eigene Labor in Ravensburg an der Kapazitäts­grenze arbeiten. Wie Hager auf Nachfrage mitteilt, werden die Tuttlinger Proben in zwei verschiede­nen Einrichtun­gen untersucht. Aufgrund des vermehrten Testaufkom­mens könne es zu Verzögerun­gen kommen, sagt die Pressespre­cherin des Landratsam­ts Tuttlingen. „Zwischen zwei und fünf Tagen kann die Überprüfun­g von Abstrichen inzwischen in Anspruch nehmen.“Bei einigen Proben dauert es noch länger.

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FOTO: CORINNA KRÜGER An der Fritz-Erler-Schule wird am Dienstag, 24. März, ein Coronaviru­s-Testzentru­m eingericht­et. Es ersetzt den Standort am DLRG-Heim, der aufgelöst wird.

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