Realschulen und Gymnasien sind fast gleichauf
Anmeldungen für die fünften Klassen stehen fest – 114 Schüler wollen an das OHG
TUTTLINGEN - Kurz bevor die Schulen bundesweit geschlossen worden sind, haben sich an Tuttlingens weiterführenden Schulen die künftigen Fünftklässler angemeldet. Die Stadt Tuttlingen hat nun die aktuellen Anmeldezahlen mitgeteilt.
Nach wie vor steht das Gymnasium bei Schülern und Eltern an erster Stelle: Insgesamt 204 Schüler meldeten sich an den beiden Gymnasien an – 114 am Otto-Hahn-Gymnasium und 90 am Immanuel-Kant-Gymnasium. Fast gleichauf liegen in diesem Schuljahr jedoch die Realschulen: Für diese Schulform entschieden sich 198 Schüler. 95 Anmeldungen sind es an der Ludwig-Uhland- und 83 an der Hermann-Hesse-Realschule. An der Werkrealschule Schillerschule meldeten sich 35 Schüler an, an der Gemeinschaftsschule Wilhelmschule lediglich 21 Schüler.
Nur eine neue fünfte Klasse: Das gab es an der Wilhelmschule in den vergangenen Jahren nie. „Sonst waren wir immer zweizügig und hatten reichlich Schüler“, ist Rektorin Heike Schoppe über die Resonanz enttäuscht. Dass sich dieses Jahr so wenig Schüler und Eltern für die Gemeinschaftsschule entschieden haben, sieht sie vor allem darin begründet, dass inzwischen auch an den Realschulen der Hauptschulabschluss gemacht werden kann. „Und das Ansehen der Realschule ist bei vielen höher als das einer Gemeinschaftsschule“, bilanziert sie nüchtern.
Selbiges bekommt auch die Werkrealschule Schillerschule jedes Jahr zu spüren. Seit die verbindliche Grundschulempfehlung weggefallen ist, sind die Schülerzahlen der Fünftklässler so, dass gerade eben zwei Klassen zustande kommen. Auch dieses Jahr: „Wir können zwei kleine Klassen bilden, damit sind wir sehr zufrieden“, sagt Schulleiterin Monika Kirschnik. Größer würden die Klassen dann von selbst werden: „Bis zur siebten Klasse kommen oft so viele Schüler dazu, dass wir dieses Jahr bei den Siebtklässlern sogar dreizügig geworden sind“, sagt sie. Neben Umzügen und Rückläufen von der Realschule liegt das vor allem daran, dass ausländische Schüler aus den drei Vorbereitungsklassen in die normalen Klassen wechseln.
Mit den Anmeldezahlen nicht ganz zufrieden sind die beiden Tuttlinger Realschulen. Während sich die Schulleitung an der Hermann-Hesse-Realschule ein paar mehr Anmeldungen gewünscht hätte, ist das an der LURS gerade andersherum. „Wir hätten gerne weniger gehabt. Wir sind sowieso schon zu groß, unsere Schule ist dreizügig konzipiert“, sagt LURS-Konrektorin Martina Böhler. „95 Schüler bedeuten jedoch, dass es vier Klassen geben wird – wie fast jeder Jahrgang an der LURS. Eng wird es dadurch bei der Raumplanung.
Konrektorin Susanne Speck von der Hermann-Hesse-Realschule hätte sich wiederum ein paar mehr Schüler gewünscht, damit es eine Klasse mehr geworden wäre. „So haben wir drei sehr volle Klassen“, sagt sie. Immerhin: „Zum Glück sind die Schülerzahlen nicht wegen des fehlenden Schulleiters eingebrochen“, spricht sie an, dass die Schule nach wie vor ohne Rektor ist. Der bereits feststehende Kandidat wird erst im Sommer sein neues Amt antreten, da er an seiner aktuellen Schule unabkömmlich ist (wir haben berichtet).
Sanierung und Umbau heißt es für all jene, die sich zum neuen Schuljahr an einem der beiden Gymnasien angemeldet haben – schon im kommenden Schuljahr für die Schüler des IKG und voraussichtlich ab dem Schuljahr 2023/24 für die des OHG. Georg Schwarz, Direktor des OHG, bezweifelt allerdings, ob die Sanierung tatsächlich Auswirkung auf die Schulwahl hat. „Bei unserem Informationsabend war das kein großes Thema“, meint er. Die Anmeldezahlen seiner Schule stimmen ihn jedenfalls zufrieden. „Für uns ist es eine optimale Zahl“, sagt er. 114 Schüler ergeben vier neue Klassen, und auch die Umbaumaßnahmen seien auf die Vierzügigkeit ausgelegt, meint Schwarz.
Ein paar Meter weiter hätte sich IKG-Schulleiterin Patricia PulferJauch durchaus ein paar mehr Schüler gewünscht. Sie hofft, dass das IKG mit 90 Neuanmeldungen dennoch vier Klassen bilden darf. „Wir müssen ja auch für die Schüler der Weltklasse immer Plätze vorhalten“, sagt sie. So werden in der Weltklasse ausländische Schüler unterrichtet, bis diese sprachlich so weit sind, dass sie in die normalen Klassen integriert werden können. An ihrer Schule hätte es durchaus einige Nachfragen in puncto Umzug und Sanierung gegeben, berichtet sie. „Ich verstehe die Eltern, weil es im Zuge des Umbaus schon zu einigen Umständen kommen wird.“