Stäbler ringt und hofft
Der dreimalige Ringer-Weltmeister Frank Stäbler (Foto: dpa) hat Verständnis für die Vier-WochenFrist des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) bis zur Entscheidung über die Austragung der Sommerspiele in Tokio. „Man muss das IOC auch ein wenig in Schutz nehmen. So lange die Olympia-Austragung im Bereich des Möglichen liegt, muss man es auch in Betracht ziehen“, sagte der 30-Jährige aus LeinfeldenEchterdingen-Musberg. Vielleicht gehe alles ja „auch ganz rasch in eine positive Richtung, doch da ist wohl mehr der Wunsch Vater des Gedanken“. Stäbler, der nach Tokio seine internationale Karriere beenden will, hat im Hinblick auf die Vorbereitung der Athleten allerdings ein schlechtes Gefühl. „Im Gegensatz zu anderen Sportlern werde ich nicht vorzeitig das Handtuch werfen und die Olympiateilnahme absagen“, sagt er. „Allerdings ist es beim Blick auf die Chancengleichheit in der Vorbereitung und leider wohl auch beim Thema Doping eine krasse Situation.“
Dennoch: „In den vier Wochen bis zu der IOC-Entscheidung werde ich so tun, als ob Olympia stattfindet. Ich werde meinen Trainingsplan voll durchziehen“, erklärt der Griechisch-RömischSpezialist. Wegen eines jahrelangen Hallenstreits bezog Stäbler jüngst einen umgebauten Raum auf dem elterlichen Bauernhof und kann dort individuell arbeiten. „Für mich ist das jetzt wie ein goldener Hühnerstall. Durch mein Trainingscamp zu Hause und meinen langjährigen iranischen Trainingspartner Mohammad Papi, der selbst auf Weltklasseniveau ringt, habe ich so gut wie keine Einschränkungen. Um das Ansteckungsrisiko trotz Vollkontakts zu minimieren, sind Mohammad und ich nur noch zu Hause und beim Training.“Sollten die Spiele um ein Jahr verschoben werden und ihm eine abermalige Qualifikation erspart bleiben, will Frank Stäbler international definitiv bis 2021 weitermachen. (SID/dpa)