Händler machen mobil
TUTTLINGEN – Viele Einzelhandelsgeschäfte müssen aktuell geschlossen bleiben, haben aber einen Lieferservice eingerichtet oder versuchen ihre Kunden über soziale Kanäle zu binden.
Der Handels- und Gewerbeverein ProTUT hat nach den Schließungen sofort reagiert. „Ich wusste, wir müssen sofort etwas machen. Sonst gehen uns die Geschäfte kaputt und die Innenstadt stirbt aus“, sagt Vorstandsmitglied Bettina Fillinger. Sie hat alle Mitglieder angeschrieben und trägt zusammen, wer trotz Schließung ausliefert. Rund 20 Händler stehen aktuell auf der Liste: Von Kleidung, über Bücher, Feinkost oder Blumen bis hin zur Metzgerei.
Marco Raible zum Beispiel liefert Wolle und Bastelartikel vor die Haustür. In den vergangenen Tagen sind ein gutes Dutzend Bestellungen bei ihm eingegangen. Zusammen mit seiner Frau betreibt er das Geschäft
Hobby Creativ. Zwei Stunden am Tag nehmen sie Bestellungen per Mail und Telefon auf. Einen Onlineshop gibt es nicht. Wer bestellt, muss wissen, was er möchte. Logistisch lohne sich das nicht, er hänge von mindestens 50 verschiedenen Lieferanten ab. Retouren zu organisieren wäre zu umständlich.
Christof „Stiefel“Manz zumindest ist gerüstet. Er hat schon einen Plan, wie er seine Kunden versorgen möchte. Da die Lage aktuell zu dynamisch sei, wolle er aber jetzt noch nicht konkret werden. Er predigt „unaufgeregte Gelassenheit“. Wenn er gesund bleibe, werde sicher auch sein Laden die Krise überstehen. Auf Facebook plant er zudem tägliche Videos. Diese sollen Buchtipps und Lageupdates enthalten, inklusive dem einen oder anderen Witz. Anders gehe es nicht. Er liefert online bestellte Bücher aus - wie auch Buch Greuter.