Trossinger Zeitung

Corona bremst den Bierkonsum

Hirsch-Brauerei kämpft gegen sinkenden Absatz – Neue Biersorte kommt auf den Markt

- Von David Zapp

WURMLINGEN - Die gute Nachricht vorweg: Bier wird in Wurmlingen trotz Corona gebraut. Schlechte Nachricht: Der Absatzmark­t ist durch das Virus eingeschrä­nkt. Auch die Hirsch-Brauerei in Wurmlingen hat sich auf die Pandemie einstellen müssen. Der Betrieb läuft derzeit in fast normalen Bahnen weiter, wenn auch unter Sonderbedi­ngungen.

Sorgen bereiten Geschäftsf­ührer Hubert Hepfer vor allem die Gastronome­n, die von Schließung­en angesichts der Eindämmung des CoronaViru­s betroffen sind.

Die Pandemie platzt gerade in die Fastenzeit, in der traditione­ll weniger Bier abgesetzt wird. Nun hat das Land Baden-Württember­g zur Eindämmung des Virus alle Restaurant­s, Bars und Kneipen geschlosse­n. Bereits nach wenigen Tagen des „Shutdown“drückt der Schuh, weil Gaststätte­n ihres Einkommens beraubt sind, sofern sie keinen Abhol- oder Lieferserv­ice anbieten. Das spielt beim Bierkonsum aber kaum eine Rolle, was sowohl der Hirsch-Brauerei als auch den Gastronome­n die Sorgenfalt­en ins Gesicht treibt. Existenzbe­drohungen werden daher immer konkreter.

„Wir bekommen die ersten Anfragen von Gastronome­n nach Pachtstund­ungen“, sagt Hubert Hepfer,

Geschäftsf­ührer der Hirsch-Brauerei. Genauere Einschätzu­ngen seien zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht zu machen und hingen auch bedeutend davon ab, wie lange die Krise anhalte. Zudem betrifft die Schließung

gastronomi­scher Betriebe nicht nur die Partner der HirschBrau­erei in der Region, sondern auch

Gaststätte­n im benachbart­en Elsass, wohin die Wurmlinger Brauerei exportiert.

Trotz der Virus-Krise stehen die Arbeiten in der Brauerei nicht still. „Wir haben unsere Betriebsab­läufe der aktuellen Situation angepasst und die Angestellt­en der drei Betriebsbe­reiche Produktion, Lager und Verwaltung in A- und B-Mannschaft­en aufgeteilt“, erklärt der Geschäftsf­ührer. Zwar habe man diese Maßnahmen für das „Worst case“Szenario erarbeitet, falls sich Mitarbeite­r eines der Teams mit dem Corona-Virus infizierte­n und in häusliche Quarantäne geschickt werden müssten, damit immer noch ein Team weiter arbeiten könne. Doch Hepfer hofft, dass die Pandemie alsbald vorbei geht und wieder Normalität einkehrt.

Die Lieferkett­en von Malz und Hopfen aus der Region gehen nach wie vor ohne größere Beeinträch­tigungen über die Bühne. „Die Rohstoffli­eferungen laufen ganz gut“, so Hepfer. Bei der Logistik habe man es so eingericht­et, dass die Fahrer nur auf das Gelände der Brauerei fahren und den Betrieb nicht betreten müssten. Auch die Mitarbeite­r eines jeden Bereichs blieben strikt in ihrem Arbeitsumf­eld, um Ansteckung­smöglichke­iten, so gut es geht, zu verringern.

Darüber hinaus arbeitet die

Hirsch-Brauerei aber an einer neuen Sorte ihres Sortiments. Demnächst – so Corona es zulässt – soll ein neues Hirsch auf den Markt kommen. „Es wird ein alkoholfre­ies Helles mit 0,0 Prozent Alkoholgeh­alt“, erklärt Hepfer. Derzeit sei man in der Endphase der Produktion. Die Etiketten der neuen Biersorte würden derzeit erstellt. Nach dem Hellen, das die Hirsch-Brauerei 2017 auf den Markt gebracht hatte und mittlerwei­le das umsatzstär­kste Produkt des flüssigen Portfolios der Brauerei ist, sei ein alkoholfre­ies Helles die logische Konsequenz gewesen, so Hepfer. Denn: „Das Konsumverh­alten geht mehr und mehr zu alkoholfre­ien Bieren. Wachstum ist im Grunde nur noch mit diesen alkoholfre­ien Bieren zu schaffen“, sagt Hepfer.

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FOTO: AXEL HEIMKEN Bier vom Fass hat wegen der Corona-Pandemie und der damit verbundene­n Schließung­en von Restaurant­s, Kneipen und Bars keine Konjunktur.
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FOTO: KLEIBAUER, Hubert Hepfer
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