Falsch getrennt: Müllabfuhr lässt Säcke liegen
In der Tuttlinger Innenstadt stapeln sich gelbe Säcke – Die Verursacher sind nur schwer ausfindig zu machen
TUTTLINGEN - Der Abholungstermin ist schon längst vorbei. Dennoch haben sich in der Tuttlinger Innenstadt gelbe Säcke am Straßenrand gehäuft. Der Grund: Die Säcke sind falsch befüllt, der Müll ist nicht richtig getrennt worden. In der Coronakrise verschärft sich das Problem.
Denn das Müllaufkommen steige aktuell, teilt das Abfallwirtschaftsamt auf Anfrage unserer Zeitung mit. „Wenn dann die Restmülltonne nicht ausreicht, entsorgen die Leute ihren Müll woanders: GlascontainerStandorte, gelbe Säcke, wilde Entsorgung.“Zum Unmut der Anwohner: „In Zeiten der Corona-Pandemie tragen diese Hinterlassenschaften nicht zur Sicherheit der Mitbewohner bei“, schreibt eine Leserin unserer Zeitung. Sie fragt sich: „Wie lange schauen die Verantwortlichen noch zu?“
Das Landratsamt ist nur mittelbar verantwortlich für die Abholung. Es hat eine Abfuhrfirma damit beauftragt. Trotzdem wolle man sich darum kümmern, dass die zurückgebliebenen Säcke zeitnah abgeholt werden.
Das Entsorgungsunternehmen Remondis stellt sich das eigentlich anders vor. Und hat dazu rote Sticker auf einige der Säcke geklebt. Darauf ist zu lesen: „Achtung, falscher Inhalt!“. Es folgt eine Liste mit Inhalten, die nicht in den gelben Sack gehören. Der Hinweis: „Dieses Material bitte aussortieren und den gelben Sack oder die gelbe Tonne zur nächsten Abholung wieder bereitstellen.“
Oft werde Restmüll fälschlicherweise
Sorgen.
Wenn man sich die derzeitige Lage anschaut, macht man sich natürlich Sorgen – aber Sorgen sorgen selten für Hilfe, sondern helfen einfach nicht.
Was wir stattdessen brauchen, sind die netten Verwandten der Sorgen, nämlich die Vorsicht, die Nachsicht, die Vorkehrung und die Kehrwoche. Denn eines ist glasklar: Durch Hygiene, Händewaschen, Risikovermeidung und den notwendigen Winterschlaf im sozialen Bereich trägt jeder dazu bei, dass das Gesundheitssystem weiterhin alle Herausforderungen anpacken kann. Die Situation ist sehr ernst, aber Panikmache ist fehl am Platz. Hamsterkäufe sind es übrigens auch, denn so ein Hamster macht im gelben Sack entsorgt, erklärt das Abfallwirtschaftsamt. Teils
auch Arbeit. Als Superheld gilt, wer sich selbst für super hält. Die wahren Helden sind aber bescheiden: Mediziner, Pflegekräfte, Behörden, Verkäufer, Lieferanten und ALLE, die mithelfen, mit gesundem Menschenverstand die Ausbreitung einzudämmen, die Versorgung zu gewährleisten, und die stattdessen beruhigend auf sich und andere einwirken. Sie sind für uns da; Wir bleiben aus Dankbarkeit möglichst zuhause.
Machen wir uns folgendes bewusst: Dass wir im Ländle den Kopf eh nicht in den Sand stecken könnten, weil wir sofort auf Stein oder gar Felsen stoßen würden, also Kopf hoch! Dass wir uns halt freundschaftlich auf den Arm nehmen müssen, wenn wir uns gerade nicht in den Arm nehmen können. Und dass wir auch per Telefon internett in Kontakt bleiben können.
Du ahnst es ja nicht.
Also, lasst uns neben all den notwendigen Maßnahmen das Lachen nicht vergessen und stattdessen das hier machen: Sorgfältig die Sorgenfalten entsorgen, damit wir bald statt für Toilettenpapier wieder für das sorgen können, was uns eigentlich am liebsten ist (bitte hier eintragen):
Naja, also Danke.
P.S.: Und was gibt es heute Abend noch? Hoffenen Wein und vielleicht auch ein paar Kichererbsen. auch Papier. Würde strenger kontrolliert werden, müsste die Müllabfuhr etwa 30 Prozent der Säcke in der Stadt stehen lassen.
In der Oberamteistraße sind es dieses Mal besonders viele. Ein Anwohner, der anonym bleiben möchte, hat sich Handschuhe angezogen, um die Säcke an einer Stelle aufzuhäufen. „Es ist gar kein Platz für die Papiertonne. Die Leute haben keine Ahnung, wie sie trennen sollen.“Er schüttelt den Kopf. Ein Nachbar, der gerade aus dem Haus läuft, sagt: „Das ist wie die Müllmafia. Was passiert jetzt? Es windet wie die Sau, Kids treten gegen die Säcke. Da verteilt sich der Müll überall. Und jetzt auch noch die Krankheit.“
Warum man gerade in dieser Zeit, in der Hygiene größer denn je geschrieben wird, die Müllsäcke stehen lässt? „Weil viele Mitbürger den
Ernst der Lage noch nicht erkannt haben oder nicht erkennen wollen. Jeder ist verantwortlich. Jeder muss seinen Beitrag zum Schutz aller leisten, gerade jetzt“, erklärt das Abfallwirtschaftsamt.
Trotzdem habe man nicht viel gegen die Müllsünder in der Hand, sodass kaum einer mit Konsequenzen rechnen muss. „Das Problem besteht insbesondere in der engen Quartierbebauung der Innenstadt darin, dass dieses Fehlverhalten leider nicht immer dem Verursacher zugeordnet werden kann.“Man wolle aber dran bleiben, verspricht das Abfallwirtschaftsamt. Vorerst bleibt der Behörde nicht viel übrig als Aufklärungsarbeit zu leisten: Über ein Abfall-ABC im Internet oder eine Abfall-App.