Mikrowellen als Waffen
Tatort: Krieg im Kopf (ARD. So., 20.15 Uhr)
- Ein Auftakt wie aus dem „Tatort“-Lehrbuch: Ein offensichtlich verwirrter Mann überwältigt Kommissarin Lindholm (Maria Furtwängler) und hält ihr ein Messer an die Kehle. Er spricht verzweifelt von Stimmen in seinem Kopf, doch als die Situation eskaliert, drückt Kommissarin Schmitz (Florence Kasumba) ab. Diesem gewaltsamen Auftakt folgt die Stille nach dem Sturm, die bei beiden Kommissarinnen den Ermittlerinstinkt weckt. Doch vorgesetzte Stellen bis hin zum MAD wollen sie von weiteren Nachforschungen abhalten, was natürlich nie gelingen wird. Da kennen wir die TV-Cops viel zu gut.
Was die beiden Alpha-Frauen trotz ihrer peinlichen Rangkämpfe dann aus den geheimen Forschungen der Militärtechnik ans Licht befördern, macht Frösteln. Da werden nicht nur Mikrowellen auf Menschen losgeschickt, um deren Körperflüssigkeit zum Kochen zu bringen. Da werden auch Gegner gezielt mit Tönen und Stimmen in den Wahnsinn getrieben. Und letztlich geht es um die Frage, warum von zehn Soldaten bei einem Einsatz in Mali sechs erschossen wurden. Die Antwort liefert ein futuristischer Gefechtshelm, der durch die Stimulation bestimmter Hirnfunktionen das Verhalten der Träger beeinflussen kann. Ein aufwühlender und erschreckender Blick in die Zukunft, den hier Autor Christian Jeltsch und Regisseur Jobst Christian Oetzmann dem Publikum zumuten.