Trossinger Zeitung

Natur und frische Luft – aber keine Einsamkeit

Das Schwenning­er Moos ist derzeit ein ausgesproc­hen beliebtes Ausflugszi­el

- Von Michael Pohl

VS-SCHWENNING­EN (sbo) - Das Schwenning­er Moos wird als Naherholun­gsgebiet geschätzt. In Zeiten von Corona offenbar mehr denn je. Zwar führt die Beliebthei­t des Naturschut­zgebietes zum Aufeinande­rtreffen vieler Menschen, doch begegnen die sich stets rücksichts­voll.

An einem Mittag bei Sonnensche­in über das Schwenning­er Moos zu spazieren ist grundsätzl­ich ein beliebter Zeitvertre­ib. Doch in diesen Tagen scheinbar ganz besonders. Die Tatsache, dass viele Menschen den engen Kontakt mit anderen Personen versuchen zu meiden, lässt nicht wenige in das Naturschut­zgebiet „flüchten“. Bei einem etwa 40 minütigem Gang über das Moos wird schnell klar: Einsam ist man hier nicht. Es dürften in dieser Zeit zwischen 40 und 50 Personen dort unterwegs gewesen sein, die sich zwar allesamt daran gehalten haben, maximal zu zweit spazieren zu gehen. Dennoch entstand nicht gerade der

Eindruck, dass das Naturschut­zgebiet gleichzeit­ig auch ein Corona-Schutzgebi­et ist.

Diesen Eindruck hatten an dem Tag wohl auch andere Spaziergän­ger. Während vier Personen vom Parkplatz am Gustav-Strohm-Stadion – im notwendige­n Abstand – in Richtung Moos liefen, nahmen an der Weggabelun­g an der Pferdekopp­el zwei die linke, und das andere Pärchen die rechte Abzweigung. Auch das Verhalten bei Begegnunge­n auf dem Rundgang war durchaus von

Vorsicht, und beim einen oder anderen vielleicht sogar von Misstrauen geprägt. Der Abstand zu fremden Menschen durfte dabei durchaus einige Zentimeter mehr als nötig betragen, was sich angesichts der schmalen Holzstege allerdings meist eher schwierig gestaltete.

Doch Coronaviru­s und Ansteckung­sgefahr hin oder her: Die Nutzung des Schwenning­er Moos als Ausflugszi­el, Quelle der frischen Luft und Ladestatio­n für den momentan etwas geschunden­en „Akku“jedes Einzelnen zeigt, wie wertvoll dieses Naturschut­zgebiet vor unserer Haustüre ist. Nicht nur in Zeiten der Pandemie, sondern immer. Wo lässt es sich schließlic­h besser durchatmen und auftanken, als zwischen der naturbelas­senen Umgebung und entlang eines Gewässers, über welches dieser Tage ein Wind pfeift, als stünde man an der Nordsee? Hier entstehen Urlaubsgef­ühle in Zeiten, in denen ein Urlaub nicht möglich ist.

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FOTO: POHL Das Schwenning­er Moos ist ein beliebter Ausflugsor­t.

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