Auf Durchreise: Probleme mit den Toiletten
Michael Raafkes aus Nordhorn und Jörg Schuckert aus SchleswigHolstein reisen durch Deutschland, von Ort zu Ort. Seit rund einer Woche sind sie in Tuttlingen und kommen zurecht, wie sie sagen. Mittags sieht man sie mit ihrem Hund am Marktplatz.
„Wir bleiben noch ein paar Tage hier“, erzählen sie. In eine Notunterkunft wollen sie nicht. Sie haben Angst, dass ihr Hab und Gut wegkommt. Die beiden Reisenden können im Außenbereich einer Schule im Umläufle ihr Nachtlager aufschlagen. Der Hausmeister wisse Bescheid, auch die Polizei habe geschaut, ob bei ihnen alles in Ordnung sei, in der AWO sind sie bereits vorstellig geworden, um ihr Geld abzuholen.
In Tuttlingen pfeift ein eisiger Wind. „Die Kälte stört uns nicht“, erklärt Schuckert. „Das sind wir gewohnt.“Ihr Problem sei, dass man sich nirgendwo reinsetzen könne, alles habe zu. Auch die Toilette im Rathaus ist geschlossen. Innenstadtnah gebe es nur noch die Toilette am ZOB und die am Donauspitz. Erstere war zeitweise nicht zu nutzen – „alles zugekotet“– und die am Donauspitz schalte sofort in den Reinigungsmodus, das Licht gehe aus, und sie lasse sich dann nicht verriegeln, sagt Raafkes.
Arno Specht von der Stadt bestätigt, dass das Rathaus-WC momentan geschlossen sei, weil auch das Rathaus zu ist. Man wisse, dass das nicht ideal sei, „deshalb denken wir gerade darüber nach, was wir da tun können“. Das Thema betreffe auch viele Passanten, die trotz des Appells „Bleibt zu Hause“Besorgungen machen müssen. (iw)