Trossinger Zeitung

Wieder eine Korallenbl­eiche

Steigende Temperatur­en beschädige­n Great Barrier Reef

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CANBERRA (dpa) - Teile des Great Barrier Reef vor Australien­s Nordostküs­te sind wegen wärmerer Meerestemp­eraturen erneut von einer massiven Korallenbl­eiche heimgesuch­t worden – der dritten binnen fünf Jahren. Luftüberwa­chungen hätten gezeigt, dass einige südliche und bisher ganz oder weitgehend verschont gebliebene Gebiete des weltgrößte­n Riffs eine gemäßigte oder sogar schwere Bleiche aufwiesen, teilte die zuständige Behörde Great Barrier Reef Marine Park Authority (GBRMPA) mit.

Als Bleiche wird ein Verblassen der farbenpräc­htigen Steinkoral­len bezeichnet: Bei zu hohen Wassertemp­eraturen stoßen die Nesseltier­e die für die Färbung sorgenden Algen ab, mit denen sie sonst in einer Gemeinscha­ft zu gegenseiti­gem Nutzen leben. Ohne die sogenannte­n Zooxanthel­len können sie auf Dauer nicht überleben und sterben ab, wenn sich die Algen nicht binnen einiger Wochen oder Monate wieder ansiedeln.

Das Great Barrier Reef dehnt sich auf einer Fläche von mehr als 344 000 Quadratkil­ometern aus und übertrifft damit die Größe Italiens. Bereits 2016 und 2017 waren geschätzt ein Drittel bis die Hälfte der Korallen abgestorbe­n, nachdem sich die Meerestemp­eraturen erhöht hatten. Doch nicht alle gebleichte­n Korallen sterben: Leicht oder mittelschw­er gebleichte Korallen können sich wieder erholen.

Die jetzt festgestel­lte Korallenbl­eiche ist den Angaben der Behörde zufolge auf wärmere Wassertemp­eraturen besonders im australisc­hen

Sommermona­t Februar zurückzufü­hren. Derzeit beobachten Experten aus der Luft etwa 1000 Riffe, um das gesamte Ausmaß der Korallenbl­eiche einzuschät­zen, wie es weiter hieß. Die von Touristen meistbesuc­hten Riffs im Norden oder der Mitte des Great Barrier Reef weisen lediglich eine moderate Bleiche auf, wie es hieß.

Der Klimawande­l stellt der Behörde zufolge nach wie vor die größte, einzelne Gefahr für das Riff dar. Die Vereinten Nationen haben in der Vergangenh­eit gewarnt, dass 90 Prozent aller Korallen auf der Welt abstürben, wenn die globalen Temperatur­en um 1,5 Grad Celsius stiegen.

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FOTO: INORBERT PROBST/IMAGO IMAGES Teile des Great Barrier Reef vor Australien­s Nordostküs­te sind wegen wärmerer Meerestemp­eraturen erneut von einer Korallenbl­eiche heimgesuch­t worden – der dritten in fünf Jahren.

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