Es kann so nicht weitergehen
Vorbildliches Verhalten
Zum selben Thema:
Es wäre wünschenswert, wenn Politiker, Virologen und Medien die größte Bedrohung der Menschheit, nämlich den Klimawandel, in gleichem Maße ernst nehmen würden wie das Coronavirus! Das vorbildliche Verhalten der Bürger zeigt, wie leicht es ist, mit einsichtigen Regeln, das Verhalten der Menschen zu steuern. Diese Bereitschaft der Verhaltensänderung sollten Politiker jetzt zum Anlass nehmen, endlich einen ernstzunehmenden Maßnahmenkatalog zu erstellen, der eine ehrliche ökologische Wende einleitet! Dazu gehören, den Autoverkehr und vor allem den Flugverkehr endlich realistisch zu bepreisen! Im Gegenzug müssen umweltfreundliche Verkehrsmittel wie die Bahn, auch in der Region, günstiger werden. Die weitere Versiegelung von Flächen, vor allem durch den Straßenbau, muss aufhören! Ökologische Landwirtschaft muss merkbar finanziell belohnt werden! Und warum nicht wieder den autofreien Sonntag einführen wie in den 1970er-Jahren? Die Zeit ist reif für eine Umkehr!
Maria Neubrand, Ravensburg
Entmündigt und der Freiheit beraubt
Zu „Vorschriften für Altenheime werden verschärft“(8.4.):
Da muss doch ein Aufschrei durch die Bevölkerung gehen! Alle alten Pflegeheimbewohner wurden mit einem Schlag entmündigt und ihrer persönlichen Freiheit beraubt. Nicht nur ihre Freiheit wurde ihnen genommen, sondern auch ihre Grundund somit auch ihre Menschenrechte. Wenn einem alten Menschen, der nicht mehr soviel Lebenszeit hat, der Besuch von Familie und Freunden verwehrt wird, es ihm aber viel bedeuten würde, ist dieses Vorgehen mit nichts zu rechtfertigen. Und wenn er dann einsam im Heim gestorben ist, ohne den Trost eines würdevollen Abschiednehmens von den Menschen, die er geliebt hat, wird er auch noch ohne das letzte Geleit durch Freunde und Angehörige begraben. Sagen wir dazu wirklich: Ja und Amen?
Elke Stettwieser, Aldingen-Aixheim
Schweden beweist Augenmaß
Zu „Schweden geht einen Sonderweg“(2.4.):
Schweden beweist Augenmaß im Umgang mit Corona. Diesen gesunden Menschenverstand vermisse ich bei uns. Richtig ist es, Corona ernstzunehmen – deshalb zurecht die derzeitige Kontaktsperre. Der Stillstand unseres öffentlichen und wirtschaftlichen Lebens darf aber nicht monatelang fortgesetzt werden. Fraglos ist Corona eine ernst zu nehmende Seuche, ähnlich einer schweren Grippeepidemie. Aber die größere Zahl der Corona-Opfer sind Menschen mit Vorerkrankungen. Mein Vorschlag: Nach den Osterferien nehmen die unter 60jährigen nicht vorerkrankten Menschen, die sich gesund fühlen, wieder ihre Arbeitstätigkeit unter Beachtung aller vernünftigen Hygienemaßnahmen auf. Kinder dürfen wieder in die Kita und der Unterricht an Schulen und Hochschulen findet statt. In abgestufter Weise dürfen Geschäfte wieder öffnen. Rentner, Personen mit Vorerkrankungen sowie Besorgte bleiben zu Hause. Kliniken und Pflegeheime bleiben vorerst mit Besuchsverbot belegt. Die Panik der Bevölkerung nimmt wieder ab und damit alle negativen Folgen wie Familienstreit, häusliche Gewalt, Ehescheidung. Vielleicht bleibt unser Land dann verschont von Rezession, größeren Arbeitsplatzverlusten, gigantischer Staatsverschuldung, erneuter Aktivierung der Geldnotendruckmaschinerie samt Geldwertverlusten, welche wiederum eine Güter-Umverteilung von „unten nach oben“zur Folge haben.
Jürgen Strobel, Langenargen
Zu „Artenschutz-Gesetz wird länger debattiert“(4.4.):
Der mühsam errungene Kompromiss zwischen Landwirten und den Naturschützern wird plötzlich wieder in Frage gestellt. Die Agrarwirtschaft muss jetzt aufpassen: Immer mehr Menschen erkennen, dass mit der Natur nicht weiter so rücksichtslos umgegangen werden kann, wie bisher. Das Mitgefühl für die nahezu ausgerotteten Arten, ob Vögel, Schmetterlinge, Käfer oder anderes Getier, wächst. Ebenso die Sorge, die eigene Familie nicht mehr gesund ernähren zu können. In den Lebensmittelmärkten nehmen die Regale mit vegetarischen Produkten und Biowaren immer mehr Platz ein. Niemand will weiterhin massenhafte Fleischproduktion, die mehr Tierleid und die Verunreinigung unseres Grundwassers zur Folge hat. Die Argumente der Agrarwirtschaft für einen notwendigen weiteren Gifteinsatz sind nicht mehr glaubhaft und der Verdacht, dass Profitdenken dahinter steckt, erhärtet sich.
Die schlimmen grünen Kreuze, die manche Landwirte in die Erde gesteckt haben, könnten sich gegen den eigenen Berufsstand wenden, wenn dieser nicht aufhört, die weitere Zerstörung wichtiger Lebensressourcen als alternativlos hinzustellen. Ich sehe in den grünen Kreuzen die Mahnmale für Kiebitz, Tagpfauenauge und Heuschrecke, für Kornblume, Königskerze und Rittersporn.
Ulrich Mayer,
Tuttlingen
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