Overjoyed will nach der Corona-Krise durchstarten
Robin Schmidt ist seit Anfang 2020 neuer Leiter - Konzert zum Einstand muss ausfallen
TROSSINGEN - Konzerte, Auftritte und Veranstaltungen sind während der Corona-Pandemie abgesagt. Für den Gospelchor Overjoyed entfällt damit das Konzert Anfang Mai, bei dem die Sänger Robin Schmidt offiziell als neuen Leiter vorstellen wollten.
Overjoyed wurde im November 2002 von Andreas Reif gegründet. Von 2013 bis 2015 leitete Tabea Booz, von 2015 bis 2017 Nadja Neipp und von 2017 bis 2019 Susan Bastian zusammen mit Robin Schmidt den Gospelchor. Anfang 2020 übernahm Schmidt die alleinige Leitung des Chors, der inzwischen rund 40 Sänger zählt und vor allem mit fetzigen Gospels, Spirituals und Balladen begeistert.
„Anfang 2016 suchte die damalige
Leiterin einen Pianisten für den Chor“, erinnert sich Schmidt an seine Anfänge bei Overjoyed. „Sie fragte bei mir an und ich sagte zu. Nach der ersten Probe war klar: Ich steige ein.“
Musik ist seit Schmidts Kindheit Teil seines Lebens. „Ich komme aus einem Musikerhaushalt, mein Vater war Berufsmusiker“, erzählt er. Mit sechs Jahrend begann er, Klavier zu lernen, später kam das Akkordeon hinzu. Er spielte in Schülerbands, sang in Chören und einem Vokalensemble im Dreiländereck. „Gospel ist da gar nicht so weit weg“, sagt Schmidt.
Generell sei er immer mehr an Populärmusik als Klassik interessiert gewesen. 2011 begann er ein Aufbaustudium am Hohner-Konservatorium. Danach studierte er populäres Akkordeon bei Hans-Günther Kölz, zudem Elementare Musikpädagogik und Dirigieren sowie elektronische Tasteninstrumente bei Martin Kopf. Inzwischen unterrichtet er unter anderem Keyboard an der Trossinger
Musikschule und spielt im Orchester Hohnerklang. Overjoyed sei für ihn eine tolle Möglichkeit gewesen, wieder in die Chorarbeit einzusteigen, so Schmidt.
Dass er nun vom Pianisten zum Chorleiter aufgestiegen ist, ist Sue Bastians baldiger Rückkehr in die USA geschuldet. Die vorherige Chorleiterin und ihr Ehemann, der evangelische Pfarrer Michael Bastian, waren aus familiären Gründen von New Mexico nach Schura gekommen und möchten in diesem Jahr - ebenfalls aus familiären Gründen - in die USA zurückkehren.
„Ich hatte vorher schon immer mal wieder Proben oder auch Auftritte im Sommer geleitet, wenn Sue nicht da war“, sagt Robin Schmidt. „Ende 2019 hat sie mich dann gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, ihr Amt zu übernehmen und ich habe zugesagt.“
Seinen Einstand, meint Schmidt im Hinblick auf die Corona-Krise, habe er sich natürlich ein bisschen anders vorgestellt. „Ich hatte am Anfang
lange die Hoffnung, dass wir weiterproben können“, verrät er. Dann allerdings mussten die Proben eingestellt und das für den 3. Mai geplante Konzert abgesagt werden. „Wir wissen noch nicht, ob wir es nachholen“, so Schmidt.
Auf jeden Fall aber wolle er nach der Pandemie richtig durchstarten. „Die Proben liefen bisher toll“, sagt er. „Die Krise bremst uns natürlich ein bisschen aus. Aber danach werde ch versuchen, mit dem Chor neue Ideen anzugehen. Ich bin zum Beispiel mit einem Vocal Coach in Kontakt.“
Bei allem Engagement und Begeisterung achtet Robin Schmidt aber darauf, dass es bei den Entscheidungen im Chor demokratisch zugeht. „Wir besprechen quasi alles. Ich bin für alle Infos, Liedvorschläge und Ideen offen“, sagt er.