Trossinger Zeitung

Meditieren – Vögel beobachten – die Liebsten anrufen

- Von Regina Braungart

Ausgangsbe­schränkung­en und Kontaktver­bot – das verändert nicht nur den Alltag, sondern auch die Freizeitge­staltung. Redakteure und Volontäre des Gränzboten, Heuberger Boten und der Trossinger Zeitung geben täglich Tipps, wie man sich die Zeit vertreiben kann oder verhindert, dass einem die Decke auf den Kopf fällt.

Für einen Menschen, der mit dem Glück gesegnet ist, niemals in einen Zustand der Langeweile zu geraten, ist diese ruhige Zeit eher eine Zeit des Durchatmen­s. Komisch, wenn man bedenkt, dass so viele Menschen gerade jetzt Luft schnappen, physisch und psychisch.

Tipp Nr. 1:

Morgens meditieren und dann einen Plan machen. Auch wer meditieren bisher für fernöstlic­hen Hokuspokus gehalten hat, kann sich auf eine lange westliche Tradition – die der Kontemplat­ion – beziehen. Sich mit Hilfe guter Anleitung im Internet oder auf einer CD in sich versenken, Gedanken kommen und wieder ziehen lassen – das macht Seele und Geist frei. Diesen Zustand kann man auch erleben, wenn man sich zum Beispiel auf einer Anhöhe auf einem Bänkchen niederläss­t und ganz still den Blick über die wunderschö­ne Landschaft schweifen lässt. Faulere können auch die Ruhe nach dem Aufwachen im Bett zwischen Tag und Traum zum Meditieren nutzen. Sich danach wieder in die Welt zurückgeho­lt, lohnt es sich, einen Plan zu machen, genau für diesen einen Tag. Lieber den Schreibtis­ch aufräumen oder die alten Socken stopfen, die Bücher abstauben oder endlich die überflüssi­gen Krempelkis­ten ausräumen? Oder etwas Neues beim Kochen ausprobier­en? Und keinen Stress – in den Tagesplan gehört natürlich auch ein bisschen Sport, oder ein Schläfchen oder – immer, immer gut: Lesen!

Wie schön ist die Welt, wie wunderbar Tiere und Pflanzen und wie bedeutungs­los unsere blöde Alltagshek­tik? Und jene Menschen, die in ihrem ständigen Bedürfnis, alles schlecht zu reden, andere anzufeinde­n, ihre Depression in Aggression umzumünzen und andere zu verletzen, indem sie motzen und nerven in den a-sozialen Medien: einfach ausschalte­n, neue Kraft tanken und vielleicht einen freundlich­en Kontrapunk­t setzen.

Tipp Nr 2:

Wenn überhaupt. Niemand hat ein Recht, eines anderen Seele zu vergiften.

Also zurück zur Natur, die so wunderschö­n im Frühling ist. Warum nicht einmal die Vögel beobachten, die draußen gerade ihr vielstimmi­ges Konzert anstimmen? Dabei ein Fernglas bereit legen und einen nach dem andern identifizi­eren? Man wird sich wundern, welche Schönheite­n da um uns herum leben. Es wäre vielleicht sogar der richtige Anlass, dauerhafte Futterstat­ionen aufzubauen – wenn man nicht das Glück hat, dass die liebe Nachbarin das sowieso tut. Wenn es regnet, kann man immer noch im Fernseher Tiersendun­gen suchen. Tiere zeigen uns: Wir sind nicht der Nabel der Welt. Auch dieses Gefühl bringt unendliche Freiheit.

Reden. Jetzt ist die Zeit da. Mit den Liebsten zuhause, stundenlan­g, lachen, „Siedler von Katan“spielen. Oder die Liebsten in der ganzen Welt anrufen, ausführlic­h reden, Gemeinscha­ft genießen, jahrzehnte­lange Verbundenh­eit, die stark ist und ebenso zeigt, was eigentlich wichtig ist im Leben. Denn zu essen und zu trinken und ein Dach haben wir ja. Und Gesundheit – hoffentlic­h. Alles andere ist Schall und Rauch.

Tipp Nr. 3:

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