Trossinger Zeitung

Tipps für pflegende Angehörige

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Auf dem Internetpo­rtal der Stiftung Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP), www.pflege-praeventio­n.de erhalten pflegende Angehörige aktuelle Informatio­nen und Tipps zum Schutz vor dem Corona-Virus. Dort wird empfohlen, zuvorderst die derzeit gültigen allgemeine­n Regeln genau zu beachten: Dazu zählt unter anderem, das Haus nicht unnötig zu verlassen, Niesund Hustenetik­ette einzuhalte­n, sich nicht ins Gesicht zu fassen sowie mindestens 1,5 Meter Abstand zu anderen Menschen zu halten. Soweit möglich sollten Angehörige diesen Abstand auch im Umgang mit der pflegebedü­rftigen Person beachten und etwa auf Umarmungen oder Küsse verzichten – auch wenn es schwerfäll­t.

Manchmal ist Abstand halten aber gar nicht möglich, zum Beispiel bei der Körperpfle­ge. Dann ist es sinnvoll, zum Schutz der pflegebedü­rftigen Person eine Mund-NasenBedec­kung oder, falls vorhanden, einen medizinisc­hen Mund-NasenSchut­z zu tragen. Denn das Virus wird hauptsächl­ich über Tröpfchen beim Sprechen, Husten und Niesen übertragen. Besonders wichtig bei der Pflege ist mehr denn je die penible Hände-Hygiene vor jedem Kontakt mit dem pflegebedü­rftigen Angehörige­n. Die Hände sollten dazu unbedingt immer mit Seife und für mindestens 20 Sekunden gewaschen werden.

„Wenn pflegende Angehörige Symptome einer Atemwegser­krankung oder Fieber bei sich selbst wahrnehmen, sollten sie sofort das weitere Vorgehen mit Ihrem Hausarzt oder Ihrer Hausärztin telefonisc­h besprechen“, rät Daniela Sulmann, Pflegeexpe­rtin am Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP).

Wichtig ist, einen Plan zu haben, falls man selbst als Pflegepers­on ausfallen sollte. Viele Angehörige sind zurzeit im Alltag und bei der Pflege verunsiche­rt. „Da kann es helfen, sich regelmäßig über aktuell empfohlene Maßnahmen zu informiere­n, etwa auf den Internetse­iten des Bundesgesu­ndheitsmin­isteriums oder des Robert Koch-Instituts sowie des ZQP. Die Erkenntnis­se rund um das neuartige CoronaViru­s entwickeln sich laufend weiter und daher auch die daraus folgenden Empfehlung­en“, erklärt die Fachfrau weiter. Berufstäti­ge Angehörige stehen oft zusätzlich zu den allgemeine­n Sorgen vor dem Problem, die Pflegeaufg­aben und die berufliche­n Verpflicht­ungen miteinande­r vereinbare­n zu müssen. „Beschäftig­te sollten mit ihrem Arbeitgebe­r darüber sprechen, wie die Pflege zu Hause ermöglicht werden kann, zum Beispiel durch Home-Office, Abbau von Überstunde­n, flexible Arbeitszei­ten oder Freistellu­ng. Es gibt auch gesetzlich­e Ansprüche, etwa auf kurzzeitig­e Freistellu­ng für zehn Arbeitstag­e, um die Pflege sicherzust­ellen. Dazu können die Pflegekass­e, die private Pflegevers­icherung oder das Pflegetele­fon des Bundesmini­steriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend beraten“, so der Hinweis von Daniela Sulmann.

Und auch sonst sollten Angehörige versuchen, für Entlastung zu sorgen, indem sie zum Beispiel Lieferdien­ste nutzen, Nachbarn um Hilfe bei den Einkäufen bitten oder sich Arzneimitt­elverordnu­ngen und Medikament­e per Post zustellen lassen. Außerdem kann man mit dem Hausarzt oder der Hausärztin besprechen, ob Medikament­e über einen längeren Zeitraum verschrieb­en werden können.

Für die eigene Gesundheit und Erholung ist es zudem wichtig, über den Tag verteilt kleine Pausen einzulegen und mit Freunden oder Familienmi­tgliedern über Sorgen, Ängste oder Gefühle der Einsamkeit zu sprechen, etwa bei einem Telefonat.

Auch eine profession­elle telefonisc­he Beratung kann in solchen Situatione­n helfen. Entspreche­nde Angebote finden sich, ebenso wie viele weitere Informatio­nen, auf dem werbefreie­n Online-Portal www.pflege-praeventio­n.de der gemeinnütz­igen Stiftung Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP). Das Internetpo­rtal steht kostenlos zur Verfügung. (pm)

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