Das Seelentier der Germanen gibt dem Bärlauch seinen Namen
Serie „Heilsame Natur“– Schon in der traditionellen Volksmedizin spielt der Bärlauch eine wichtige Rolle – Teil 1
SPAICHINGEN - Eine beliebte Gewürzpflanze, steht heute im Mittelpunkt der Serie „heilsame Natur“des Spaichinger Heilpraktikers Helmuth Gruner: der Bärlauch (allium ursinum). Der Bärlauch ist neben dem artverwandten Knoblauch eine der wichtigsten Pflanzen zur Regulierung des Blutdrucks.
Achtung: Bärlauchblätter sind den giftigen Blättern des Maiglöckchens und den Blättern der tödlich giftigen Herbstzeitlosen sehr ähnlich. Der starke Geruch nach Knoblauch beim Zerreiben der Bärlauchblätter kann eine brauchbare Unterscheidungshilfe sein.
Meist treffen wir ihn an in humusreichen Laubwäldern bis etwa 1500 Meter Höhe. Der Bärlauch hat im Lauf der Jahrhunderte sehr viele Namen bekommen, auch deshalb, weil er über ganz Europa verbreitet vorkommt. So hat er je nach Gegend einen anderen Namen zum Beispiel Bärenlauch, Hexenzwiebel, Judenzwiebel, Waldknoblauch, Wilder Knoblauch, Wurmlauch, Zigeunerlauch, Zigeunerzwiebel. Verwendet werden ausschließlich das frische Kraut und die Zwiebel.
Magisches:
Wegen des starken Geruchs wurde Bärlauch schon im Mittelalter als vertreibende Kraft genützt. Insbesondere gegen Vampire und Blutsauger. Wer einen Dieb, der einem etwas gestohlen hat, im Traum sehen wollte bindete vor dem Schlafengehen Bärlauch und Brot an seinen linken Arm. Dann würde der Dieb ihm im Traum erscheinen.
Bei den Römern war der Bärlauch der Göttin Ceres geweiht, aus dem Press-Saft, gemischt mit Koriander, wurde ein Liebestrank hergestellt, der auch bei angehexter Impotenz geholfen haben soll. Der bärenstarke Bärlauch trägt den Namen des Bären, des Seelentieres der Germanen, und Fruchtbarkeitssymbol. Der Bär war ein Frühlingsbringer, mit seinem Erscheinen war die Kraft des Winters gebrochen, dementsprechend wichtig war die Pflanze früher, und ist es auch heute noch.
Der Bärlauch muss frisch verwendet werden, weil er beim Trocknen seine Wirksamkeit verliert. Sollte man aber einmal zu viel gesammelt haben, kann man die Blätter in kleine Stücke schneiden und einfrieren.
Man sammelt das frische Kraut im April und Mai, während man die Zwiebeln im Herbst ausgräbt. Geschätzt wird diese Pflanze wegen seiner Wirkstoffe: Lauchöl, Flavonoide, Biokatalysatoren, Fructosane, und reichlich Vitamin C. Alles was über Knoblauch gesagt wird, gilt auch für Wirkung und Anwendung des Bärlauchs. Es sei daher auf diese Heilpflanze verwiesen. Weil geschmackliche Unterschiede bestehen, wird es dem Leser überlassen bleiben, ob er sich für Knoblauch oder Bärlauch entscheidet. TEIL 2 FOLGT