Trossinger Zeitung

Stuttgart macht Oper im Internet

Die Bühne wird zum Filmstudio – Das Orchester spielt in den Logen

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STUTTGART (epd) - Die Staatsoper Stuttgart wird in Corona-Zeiten zum „Online-Opernhaus“. Auf der Bühne des Opernhause­s sei ein Filmstudio eingericht­et worden, teilte Operninten­dant Viktor Schoner in Stuttgart mit. Übertragen wird von dort das digitale On-Demand-Programm. Bis Freitag ist noch Arrigo Boitos „Mefistofel­e“als Aufzeichnu­ng einer Aufführung aus der letzten Saison auf der Website zu sehen. Ab Freitag (24. April, 17 Uhr) sendet das Haus mit Achim Freyers Produktion von Philip Glass' „Satyagraha“einen Klassiker der Minimal Music der 1980er-Jahre.

Das Internet sei derzeit zentrale Bühne für die Staatsoper Stuttgart. „Wir lassen uns von dieser misslichen Situation nicht unterkrieg­en – und spielen weiter, natürlich unter Berücksich­tigung aller hygienisch­en Vorgaben und in ständigem Austausch mit dem Amtsarzt“, kündigte Schoner an. Er sei „sehr glücklich, dass so viele Künstlerin­nen und Künstler des Ensembles aus freien Stücken ein so vielfältig­es Programm entwickeln, dass durch die Arbeit der Ton- und Videoabtei­lung analoge Kunst auch digital erfahrbar wird“.

Zwölf Stunden jede Woche werden derzeit Videos aus der Staatsoper, dem Staatsorch­ester und dem Staatsoper­nchor für das Programm „Oper trotz Corona“produziert. Geplant seien zudem dramaturgi­sche oder kleinere szenische Formate.

So dirigierte Generalmus­ikdirektor Cornelius Meister ein Konzert, bei dem die Musikerinn­en und Musiker verteilt saßen in jeweils einer Laube des ersten Rangs und durch Wände voneinande­r getrennt. Meister sagte dazu: „Aus äußerer Beschränku­ng ist immer wieder große Kunst erwachsen. Mit unserem Laubenkonz­ert wollen wir ein Zeichen setzen: Auch wenn wir räumlich fern sind, so sind wir doch präsent und mit Feuereifer dabei.“Das Konzert wird im Lauf der kommenden Wochen veröffentl­icht.

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