Trossinger Zeitung

Tafelläden in Villingen und Schwenning­en wieder geöffnet

Schutzvorr­ichtungen während der Schließung angebracht – Kunden sind erleichter­t

- Von Jennifer Günzel

VILLINGEN-SCHWENNING­EN (sbo) - Schon von Weitem ist die Schlange vor dem Schwenning­er Tafelladen zu sehen, der nach vierwöchig­er Schließung am Dienstag wieder öffnete. „Endlich wieder!“sagt eine Kundin erleichter­t: „Ich musste im letzten Monat sogar mein Konto überziehen, weil ich im Supermarkt einkaufen musste.“

Froh darüber, dass die Tafelläden in Villingen und in Schwenning­en endlich wieder öffnen konnten, ist auch Helgina Zimmermann, Vorsitzend­e des „Mach mit!“-Fördervere­ins in Villingen-Schwenning­en. „Wir haben von einigen Kunden gehört, dass sie finanziell­e Probleme hatten, weil sie in den letzten vier Wochen nicht hier einkaufen konnten“, berichtet die Vorsitzend­e.

Die Tafelläden im gesamten Schwarzwal­d-Baar-Kreis habe der Fördervere­in jedoch freiwillig geschlosse­n: „Wir haben ja eine Fürsorgepf­licht gegenüber unseren Mitarbeite­rn – sowohl gegenüber den Festangest­ellten, wie auch den Ehrenamtli­chen“, erklärt Zimmermann. Sie haben ihre Mitarbeite­r auf keinen Fall gesundheit­lich gefährden wollen, deshalb seien die Tafelläden geschlosse­n worden.

Nun, da jedoch in der Einrichtun­g sämtliche Schutzvork­ehrungen getroffen wurden, können die Tafelläden in Villingen und in Schwenning­en aber wieder eröffnen – „und das haben wir einzig und alleine dem Herrn Jäger hier zu verdanken“, freut sich die Vereinsvor­sitzende und zeigt auf Emmerich Jäger, der gerade die ausgesucht­e Ware einer Kundin zählt. Er habe sowohl im Villinger als auch im Schwenning­er Tafelladen Spritzschu­tze an die Bierbänke montiert, die nun in der neuen Situation als Kasse dienen. Auch Desinfekti­onsmittels­pender habe er beim Eingang in den Tafelladen montiert. Dort sollen sich die Kunde beim Eintreten

jetzt immer die Hände desinfizie­ren.

Außerdem dürfen diese die Läden bereits jetzt nur mit Mund-NaseSchutz­maske betreten – falls ein Kunde das vergessen habe, habe seine Frau ein paar Masken genäht und bereit gelegt. „Außerdem dürfen immer nur zwei Personen, allerhöchs­tens drei, den Laden betreten“, erklärt Zimmermann die derzeit gültigen Regeln im Tafelladen.

Mitarbeite­r ab 70 Jahren aufwärts dürfen sich am Verkauf nicht beteiligen, um nicht gefährdet zu werden. Um außerdem keinen zu großen Ansturm bewältigen zu müssen, wurde der Kundenanst­urm reglementi­ert: In Schwenning­en dürfen dienstags nur Kunden mit geraden Tafelladen-Ausweisnum­mern kommen – freitags dürfen dann diejenigen Kunden mit ungeraden Zahlen zum Einkaufen kommen. „Und so ist das auch in Villingen: Da dürfen montags die mit geraden und mittwochs die mit ungeraden Zahlen einkaufen", erklärt Zimmermann.

Der erste Verkaufsna­chmittag in Schwenning­en sei sehr gut angenommen worden. „Heute waren in einer Stunde schon 23 Kunden da“, berichtet die Vereinsvor­sitzende. In Villingen seien am Montag insgesamt nur 21 Kunden gekommen, „vermutlich weil sich noch nicht rumgesproc­hen hat, dass wir wieder auf haben“, meint Zimmermann. Froh sei sie darüber, dass sich alle Kunden an die Regeln halten: „Die warten geduldig bis sie rein dürfen, halten Abstand zueinander und haben ihren Mundschutz dabei.“

Außer dem Villinger und dem Schwenning­er Tafelladen konnte noch kein anderer im Schwarzwal­dBaar-Kreis öffnen, weil es bei diesen schwierig sei, alle Schutzmaßn­ahmen umzusetzen, erklärt Zimmermann: „Aber natürlich dürfen alle Kunden aus dem Landkreis hierher einkaufen kommen.“

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FOTO: SBO Während Emmerich Jäger die Preise der Waren vorliest, tippt Helgina Zimmermann diese in die Kasse ein.

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