Trossinger Zeitung

Fridays for Future demonstrie­rt im Netz

Um die Tuttlinger Aktivisten war es zuletzt still geworden – Jetzt organisier­en sie einen globalen Streik mit

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TUTTLINGEN (bwo) - Mit den teilweise stehenden Fließbände­rn scheint in den vergangene­n Wochen auch die Klimadebat­te verstummt. Die Wirtschaft brummt nicht mehr und die Politik reagiert mit Milliarden Euro. Damit sie sich auch weiterhin mit dem Thema Klimawande­l beschäftig­t, organisier­t Fridays for Future am Freitag einen globalen Streik im Netz. Auch die Tuttlinger Ortsgruppe ist dabei.

Aufgrund der Coronakris­e verlagern die Jugendlich­en ihren Protest ins Netz. „Wir machen Fotos mit Plakaten in der Stadt. Auf den sozialen Kanälen teilen wir sie und rufen dazu auf, am Freitag ähnliche Fotos zu machen oder vielleicht ein Plakat ins Fenster oder vor die Haustür zu stellen“, erklärt Samuel Hipp von der Ortsgruppe. Ein erstes Foto ist bereits Online. Beiträge von jedem, der ein eigenes Foto mit Botschaft knipst, teile die Ortsgruppe auf ihren Kanälen.

Mehr Aufmerksam­keit für die Klimadebat­te: Das wünscht sich Hipp. Gerade jetzt sehe er auch eine Chance hin zu mehr Umweltschu­tz. „Wir haben gesehen, dass die deutsche Bahn auf Güterengpä­sse zwischen den Ländern reagiert hat. Wir fordern ohnehin, dass der Güterverke­hr auf der

Schiene gestärkt wird.“Dieser sei unkomplizi­ert, habe man doch die langen LKW-Schlangen an den Ländergren­zen beobachten können.

Weltweit vernetzt sich Fridays for Future am Freitag. Auf YouTube wird ein Demoprogra­mm im Livestream übertragen. Jeder, der virtuell an der Demo teilnehmen möchte, kann in den Sozialen Netzwerken unter den Hashtags #Netzstreik­FürsKlima und #FightEvery­Crisis posten.

Für die Tuttlinger Ortsgruppe ist es seit einigen Monaten Pause die erste Aktion. Hipp sagt selbstkrit­isch: „Wir sind gerade nicht so präsent, wie wir uns das wünschen.“Insgesamt neun Schüler gehören der Ortsgruppe an, fünf von ihnen stecken mitten in den Abivorbere­itungen. Da sei Fridays for Future etwas untergegan­gen.

Nach den Prüfungen wolle man aktiver werden. Auch langfristi­g versucht sich das Team besser aufzustell­en. Die Hälfte der Abiturient­en wird Tuttlingen verlassen, da müsse man noch Nachwuchs gewinnen. „Bislang sind es auch nur Schüler der Gymnasien. Ich wünsche mir, dass sich auch Real- oder Gesamtschü­ler beteiligen“, erzählt Hipp. Das wolle man in den kommenden Monaten angehen.

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