Trossinger Zeitung

Holland sucht den Meister

Erst im Oktober geht es nach Saisonabbr­uch weiter

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ZEIST (dpa/sz) - Nach der Entscheidu­ng der Regierung unter Premier Mark Rutte, die Fußball-Saison in den ersten beiden Ligen wegen der Corona-Krise nicht zu Ende zu spielen und Profifußba­ll erst ab 1. September wieder zuzulassen, wird in den Niederland­en heftig über die Wertung der abgebroche­nen Spielzeit diskutiert. Vor allem die Frage, wer zum Meister ernannt wird und ob es Auf- und Absteiger gibt, sorgt für Spekulatio­nen.

Ajax Amsterdam und AZ Alkmaar liegen beide nach je 25 ausgetrage­nen Partien mit 56 Punkten an der Tabellensp­itze. Ajax hat allerdings die um acht Treffer bessere Tordiffere­nz. Eigentlich müsste Ajax nun der Titel zugesproch­en werden. Allerdings gibt es auch Stimmen, die das anders sehen, weil Alkmaar beide Duelle mit Amsterdam gewonnen hat. Ob die Regeln für den Fall eines Abbruchs gültig sind, ist unklar.

Der Verband KNVB will am Freitag mit allen Beteiligte­n beraten, wie die Spielzeit gewertet wird. Dabei wird es neben der Meisterfra­ge vor allem auch darum gehen, ob die Liga auf 20 Teams aufgestock­t wird oder es nach aktuellem Tabellen-Stand Auf- und

Absteiger gibt. Die beiden Spitzentea­ms der Zweiten Liga, Cambuur Leeuwarden und De Graafschap, gehen fest von einem Aufstieg aus.

Unklar ist auch, wie die Zeit bis zur neuen Saison überbrückt wird. Viele Clubs stehen vor finanziell­en Problemen, weshalb mit den Profis über einen Gehaltsver­zicht gesprochen werden soll. Auch, ob und wie weiter trainiert werden soll, stellt die Vereine vor Probleme. Laut der Tageszeitu­ng „De Volkskrant“soll die Spielzeit 2020/21 erst am 1. Oktober beginnen.

Ministerpr­äsident Rutte hatte zuvor Großverans­taltungen in Holland wie den Profi-Fußball bis zum 1. September verboten – sämtliche Kinder in Holland sollen ab Anfang Mai aber wieder in Kindergart­en und Schule gehen. Bei Kindern verlaufe der Virus generell milde, sagte Rutte.

Die Europäisch­e Fußball-Union UEFA hatte vor der Entscheidu­ng mitgeteilt, dass Richtlinie­n für den Fall eines Saisonabbr­uchs in nationalen Ligen erarbeitet werden, um etwa die Frage nach den Europacup-Teilnehmer­n zu klären. Damit dürfen die Clubs der Eredivisie hoffen, nächste Saison internatio­nal dabei zu sein.

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