Trossinger Zeitung

Alles andere als ein Hundeleben: Sir Lucky schreibt an Heimbewohn­er

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Seit fast drei Jahren lebt der Boxer „Sir Lucky von der Rebensburg“in Spaichinge­n. Weil sein Frauchen in der Zeitung erfuhr, „dass es schön wäre, wenn Leute nette Briefe an die Heimbewohn­er schicken“, erzählt der junge Hunde in mehreren Teilen aus seinem Leben. Mit neun Wochen sei er aus Pforzheim von den Züchtern abgeholt worden. Die Fahrt nach Spaichinge­n in einer großen Box habe ihm nicht gefallen. Erst als sein Frauchen ihn auf den Arm genommen hatte, „war es richtig schön.“Anfangs gefällt dem Vierbeiner vieles nicht – wie an der Leine laufen, Fuß laufen oder Sitz machen. „Erst wenn die Schulstund­e vorbei war, durften wir alle miteinande­r spielen. Das war immer das Schönste an der Welpenschu­le“, erzählt „Sir Lucky“. Zwar lernt der junge Boxer auf Befehle zu hören. Aber er hat auch seinen Kopf. Weil er nicht gerne zu Hause bleiben wollte, räumte er den Tisch im Wohnzimmer ab oder warf die Kissen vom Sofa. „Das hat Mama nicht gefallen und sie hat mich immer mitgenomme­n.“Er habe sicher die besten Hunde-Eltern, die ich kriegen konnte, ist „Sir Lucky“überzeugt. Vor allem sein Frauchen sei die Beste. Schließlic­h habe sie, obwohl er mal ihr Hörgerat zerbissen hatte, ihm erlaubt, jeweils am Fußende auf dem Sofa oder dem Bett zu liegen. Das Herrchen, ohnehin strenger, hatte dies immer verboten und „Sir Lucky“weggeschic­kt. Umgekehrt war es morgens bei einem „schönen Spiel“. Wenn sich sein Besitzer frische Socken rausgelegt hatte, „klaue ich ihm die, damit er mir nachlaufen muss“, berichtet der Hund, der neben Würstchen auch gerne Joghurt mit Honig ist. Und in jungen Jahren schon frisch verliebt ist. Beim Gassi gehen trifft er häufiger auf „meine Freundin Jule“– ein eineinhalb­jähriger Labradoodl­e. „Wir rennen dann miteinande­r um die Wette. Jule beißt mir liebevoll in die Lefzen und Ohren.“Insgesamt sei es trotz Corona gut, dass sie einen Garten hätten und weiter Gassi gehen könnten. „Die Leute, die in Hochhäuser­n wohnen und vielleicht nicht einmal einen Balkon haben, sind viel schlimmer dran. Diese Leute tun mir leid, meint „Sir Lucky“. Genauso wie zu den Heimbewohn­ern sagt er: „Wir müssen durchhalte­n. Es geht ja alles vorbei.“Zu seinem Namen war „Lucky“nur dank der Beharrlich­keit seines Frauchens gekommen. Weil er sie „so glücklich mache“, sollte er „Lucky“heißen. Dies, sagte die Züchterin, sei nicht möglich, weil er aus einem „S“-Wurf stamme. So einigte man sich darauf, dass dem Rüden das „Sir“zu seinem Vornamen vorangeste­llt wurde. (maj)

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FOTO: PRIVAT „Sir Lucky“

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