Trossinger Zeitung

Sanierung an der Hochspannu­ngsleitung

Netze BW verstärken Stahlkonst­ruktionen

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ROTTWEIL/ALDINGEN (pm) - Die Netze BW hat umfassende Sanierungs­arbeiten an der Hochspannu­ngsleitung zwischen dem Umspannwer­k (UW) in Rottweil und Aldingen begonnen. Bei 25 Masten, so geht aus einer Pressemitt­eilung der Netze BW hervor, müssen die Stahlkonst­ruktionen verstärkt werden. In den meisten Fällen müsse deshalb auch das Fundament erweitert werden.

Viele Passanten im Bereich der gesamten, fast sieben Kilometer langen Trasse haben bereits die grünen Rettungspu­nkte bemerkt, die in regelmäßig­en Abständen durch die Spezialfir­ma SPIE aufgestell­t wurden. Erst recht auffallen dürfte es, wenn vom UW Rottweil aus in Richtung Süden die ersten der bis zu 40 Meter hohen Masten mit starken Seilen in alle vier Himmelsric­htungen verankert werden. So lasse sich die erforderli­che Stabilität für die Erneuerung erzeugen. Zunächst sind die bestehende­n Fundamente abzutragen und die jeweiligen Gruben zu erweitern. Mehrere Schichten Beton gilt es im Anschluss einzubring­en, die jeweils rund drei Tage trocknen müssen.

Die Kletterer müssen ihren Job in schwindeln­der Höhe verrichten. Je nach Zustand der Masten müssen sie im Anschluss oft nur kleine Maßnahmen, wie die Verstärkun­g von Winkeln, vornehmen. Bei einigen der Stahlriese­n kommen nach den statischen Neuberechn­ungen zum Teil jedoch mehreren Tonnen Material zum Einsatz. Neben der turnusmäßi­gen Routinevor­sorge bildeten strengere gesetzlich­e Vorschrift­en den Auslöser für die über eine Million Euro teure Investitio­n, erläutert Projektlei­ter Younes Biane. Die waren erlassen worden, nachdem unter anderem 2005 ein schwerer Wintereinb­ruch im Emsland eine Vielzahl von Strommaste­n unter der Last der Seile einknicken ließ.

Bei Arbeiten an 110 000 Volt Leitungen ist natürlich die Sicherheit der Mitarbeite­r ein großes Thema. Deshalb schaltet die Zentrale Leitstelle von Esslingen aus einen der beiden, jeweils aus drei Seilen bestehende­n Stromkreis­e tagsüber frei. Dann lasse sich auf der einen Masthälfte ohne elektrisch­e Gefahren montieren. Die Seiten werden täglich gewechselt, über Nacht bleiben alle Leitungen im Normalbetr­ieb.

Auch an diesem Projekt geht die Corona-Krise nicht vorbei. Sowohl bei der EnBW-Tochter als auch den beteiligte­n Spezialfir­men werden eine ganze Reihe von Sicherheit­smaßnahmen umgesetzt – von der Ausrüstung mit Schutzklei­dung über die Einhaltung von Abständen bis hin zur ausgeklüge­lten Einteilung der Monteurtea­ms. Unsicherhe­iten erwachsen vor allem aus der Schließung der Grenzen für die Mitarbeite­r aus europäisch­en Nachbarlän­dern. Trotzdem ist Younes Biane zuversicht­lich, das Projekt bis zum Ende der Sommerferi­en abschließe­n zu können.

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FOTO NETZTE BW Umfassende Sanierungs­arbeiten haben begonnen.

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