Die Friseure in Villingen-Schwenningen schauen jetzt „nach vorne“
Salons dürfen ab Montag unter Auflagen wieder öffnen – Behandlungen im Gesicht noch untersagt
VS-SCHWENNINGEN (sbo) - Viele Menschen können es kaum mehr erwarten: Ab heute, Montag, dürfen die Friseursalons ihren Betrieb wieder aufnehmen – allerdings gibt es dabei einige Maßnahmen zu beachten. Wie gehen die Friseure mit den neuen Vorschriften um?
Bald ist es nun wieder möglich, sich die über Wochen vernachlässigte Haarpracht richten zu lassen: Ab heute, Montag,dürfen die Friseursalons nach langem Bangen endlich wieder öffnen. Doch die Hoffnung, dass ab Montag wieder alles so laufen wird, wie in den Zeiten vor Corona, ist vergeblich. Nur unter den strickten Richtlinien des Landesministeriums dürfen die Friseursalons wieder in Betrieb genommen werden. Und das fängt schon vor dem
Besuch an – denn ohne einen Termin geht sowieso nichts. Die Friseursalons werden überflutet mit Terminanfragen, wie Cenkay Yazici, Inhaber des Salons „C-Lounge“bestätigt. Allerdings werde bei der Vergabe darauf geachtet, dass alles gerecht abläuft.
Es werden zuerst die Termine, die wegen des bisherigen Betriebsverbots abgesagt werden mussten, nachgeholt. Erst danach wird Yazici die Neukunden aufnehmen. Die letzten Tage vor der Wiedereröffnung sind die Friseursalons mit den Vorbereitungen beschäftigt: Bevor die Kunden in den Laden kommen, muss alles komplett gereinigt und desinfiziert werden. Yazici und sein Team waren bereits am Freitag dabei, Plexiglasscheiben zwischen den einzelnen Waschbecken anzubringen, jeder zweite Stuhl wurde entfernt und
Desinfektionsmittelspender wurden im Eingangsbereich, sowie auf den Toiletten angebracht. Laut den Landesrichtlinien
dürfen außerdem keine Begleitpersonen mehr mitgebracht werden und die Vergabe der
Termine sollte so erfolgen, dass die Wartebereiche nicht genutzt werden müssen. Behandlungen im Gesicht, wie zum Beispiel das Trimmen von Gesichtsbehaarung, Bartpflege oder Färben von Augenbrauen und Wimpern ist komplett untersagt – zu groß sei das Risiko einer Übertragung. Wer zum Friseur geht, in der Hoffnung dort einen Kaffee oder ein Glas Wasser angeboten zu bekommen wird ebenfalls enttäuscht – auf Getränke muss verzichtet werden.
Während dem kompletten Aufenthalt müssen die Kunden eine Mund- und Nasenbedeckung tragen. Guido Christilli verkauft in seinem gleichnamigen Friseursalon, falls seine Kunden keinen eigenen Mundschutz dabei haben, Einwegmasken zum Preis von einem Euro. „Wir sind sehr froh, dass wir nach dieser langen Durststrecke endlich wieder öffnen dürfen“, meint der Inhaber. Auch er ist seit einigen Tagen damit beschäftigt, den Salon an die bestimmten Richtlinien der Berufsgenossenschaft anzupassen. Für ihn sei das Betriebsverbot nicht einfach gewesen, trotz der Hilfsmaßnahmen, die er bekommen habe. „Diese reichen vielleicht für einen Monat – aber nicht für drei“, so Christilli. Er habe mit seinem Friseursalon ein Darlehen aufnehmen müssen. Jetzt kann er es aber kaum erwarten, sein Geschäft wieder zu öffnen und seiner Leidenschaft wieder nachgehen zu können, wenn auch unter starken Einschränkungen. Er wolle jetzt „nach vorne schauen“. Allerdings ist es für Christilli noch zu früh, eine Prognose zu stellen, ob der anfängliche Kundenandrang bleiben wird „Ich kann mir vorstellen, dass einige Kunden auch Angst haben.“